Für 1,5 Milliarden Euro soll München radlfreundlich gemacht werden

Aus der Beschlussvorlage der beiden Radl-Bürgerbegehren in München geht hervor: Die großen Umbaumaßnahmen sollen rund 1,5 Milliarden Euro kosten!
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Die beiden Radl-Bürgerbegehren sollen ab 2021 umgesetzt werden. (Archivbild)
Tobias Hase/dpa Die beiden Radl-Bürgerbegehren sollen ab 2021 umgesetzt werden. (Archivbild)

München - Nächste Woche (18. Dezember) soll die Beschlussvorlage für die Umsetzung der beiden Radl-Bürgerbegehren in die Vollversammlung des Stadtrats eingebracht werden.

Daraus geht hervor: Die Kosten sind genauso massiv wie die geplanten Umbaumaßnahmen: Rund 1,5 Milliarden Euro wird die Stadt vermutlich ausgeben, um Münchens Straßen radlfreundlich umzubauen. Die Gesamtlänge der Strecke, die deswegen umgebaut werden muss, beläuft sich auf rund 450 Kilometer. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa der Luftlinien-Entfernung zwischen München und Köln (455 Kilometer).

160.000 Münchner unterschrieben Bürgerbegehren

Für Sonja Haider, Sprecherin des Bündnisses Radentscheid, wiegen die 1,5 Milliarden Euro Umbaukosten im Vergleich zu anderen Projekten jedoch nicht sonderlich schwer: "Der Umbau der Radinfrastruktur ist immer noch die billigste Variante, man denke nur an die Kosten für die Erweiterung von einen Kilometer Landshuter Allee Tunnel von 550 Millionen Euro oder einen Kilometer U-Bahn nach Pasing für 600 Millionen – und da sind die Unterhaltskosten von mehreren Millionen pro Jahr noch gar nicht mitgerechnet."

Die Kosten, bei denen pauschal von 3,5 Millionen Euro pro Kilometer Straßenlänge ausgegangen wird, hält sie für "nicht seriös". Sie glaubt, dass die Summe geringer ausfallen könnte.

Erste Maßnahme: Altstadt-Radlring in München

Im vergangenen Juli hatten sich etwa 160.000 Münchner mit ihren Unterschriften klar für die Bürgerbegehren "Radentscheid" und "Altstadt-Radlring" bekannt. Letzterer soll auch die erste Maßnahme sein, die ab 2021 im Zuge der Umbauarbeiten vollzogen wird. Dass dafür neben Fahrspuren auch viele Parkplätze und Bäume weichen müssen, sorgt für allem bei der Rathaus-CSU für Kritik.

Das Bündnis Radentscheid sieht dieser Kritik gelassen entgegen: "Sowohl die in den Raum gestellten Kosten als auch die Baumfällungen hält das Bündnis für unseriös, denn es fehle eine belastbare Grundlage. Es werden Annahmen gemacht, die aus dem Text des Bürgerbegehrens nicht hervorgehen oder in Bezug auf die Baumfällungen sogar dem Text widersprechen. Hier soll ganz klar Stimmung gegen den Ausbau des Radverkehrs ohne konkrete Fakten und mit viel Spekulation gemacht werden", teilen die Verantwortlichen in einem offiziellen Statement mit.

Karte: Hier verläuft der Altstadt-Radlring

 

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