Fünf Galeria-Filialen gerettet: Besteht noch Hoffnung für den Münchner Standort?

Der Schock sitzt noch tief: Der Karstadt am Münchner Hauptbahnhof soll geschlossen werden. Damit wäre die Filiale eine von mittlerweile 47 in ganz Deutschland, die vor dem Aus stehen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gibt sich jedoch nicht kampflos geschlagen. Er will die Filialen im Freistaat retten – die am Bahnhof inklusive.
Ann-Kathrin Kapteinat |
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Letzte Chance für das Münchner Warenhaus: Der Runde Tisch von Wirtschaftsminister Aiwanger.
Letzte Chance für das Münchner Warenhaus: Der Runde Tisch von Wirtschaftsminister Aiwanger. © Nina Job

München - Für Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) sieht es düster aus. Der Konzern teilte Anfang der Woche mit, dass deutschlandweit 52 Filialen geschlossen werden sollen (AZ berichtete). Auf den ersten Schock folgten nun gute Nachrichten: Fünf der Filialen sollen gerettet werden, zwei davon in Bayern. Besteht etwa doch noch Hoffnung für Galeria am Münchner Hauptbahnhof?

Galeria-Kahlschlag: Wirtschaftsminister Aiwanger ruft zur Krisensitzung

Am Freitag bittet Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) an den Runden Tisch: "Wir werden ausloten, welche Galeria-Kaufhäuser wir in Bayern retten können". Für die Warenhäuser in Bayreuth und Erlangen gab es bereits Entwarnung. Dank weiterer Zugeständnisse der Vermieter sollen die beiden Filialen erhalten bleiben.

Die Gewerkschaft Verdi sehe das als gutes Vorzeichen für ihren Kampf um die Nürnberger Kollegen und die beiden betroffenen Filialen, wie eine Sprecherin mitteilte.

Aiwanger kämpft hingegen noch um weitaus mehr. Bayerns Wirtschaftsminister will alle zehn bedrohten Warenhäuser vor dem Aus retten. "Wir werden die Lage mit Unternehmensvertretern, Gewerkschaften und Bürgermeistern der betroffenen bayerischen Städte sondieren und ausloten, ob es noch möglich ist, Filialen zu retten. Wir kämpfen um die Arbeitsplätze und die Attraktivität unserer Innenstädte. Denn wenn so ein großes Kaufhaus fehlt, kommt weniger Laufkundschaft auch für andere Geschäfte in die Innenstädte", erklärte Aiwanger.

An dem Runden Tisch nehmen auch hochrangige GKK-Vertreter wie der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz und Vorstandschef Miguel Müllenbach teil. Die letztendliche Entscheidung über den Insolvenzplan und damit auch die Filialschließungen trifft die Gläubigerversammlung am 27. März.

Die Münchner jedenfalls würden sich freuen, wenn ihr Warenhaus am Hauptbahnhof doch erhalten bliebe. Nachdem die Schließungspläne Anfang der Woche publik wurden, zeigten sich die Kunden sehr betroffen, wie sie gegenüber der AZ erzählten. Das Ende der Filiale sei "wirklich ein Verlust".

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ÖPD wirbt für Jobs bei der Stadt München 

Währenddessen macht man sich im Münchner Stadtrat bereits Gedanken darüber, wie man die betroffenen Mitarbeitenden auffangen könnte. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werden Tausende Beschäftigte des Warenhauskonzerns deutschlandweit ihre Arbeitsplätze verlieren. Allein bei der Filiale in München sind es rund 250.

Die Stadtratsfraktion der ÖDP/München-Liste stellte am Donnerstag einen Antrag an OB Dieter Reiter (SPD), in dem sie fordert, dem Galeria-Betriebsrat ein Gespräch anzubieten, um "aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es für die Mitarbeiter:innen gibt, bei der Landeshauptstadt München oder den städtischen Eigenbetrieben tätig zu werden". Auch die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Stadt sollen vorgestellt werden.

In dem Schreiben heißt es weiter: "Die Landeshauptstadt München und ihre Eigenbetriebe, der Landkreis und umliegende Kommunen suchen händeringend Personal, von der Busfahrerin über die Kita-Betreuung bis zur Abteilungsleitung. Darum sollten Gespräche geführt werden, welche Beschäftigungsmöglichkeiten es für die (bald ehemaligen) Mitarbeiter:innen geben könnte."

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