Fünf Angeklagte nach Fund von mumifizierter Leiche vor Gericht

Eine eskalierte Grillfeier, eine weibliche Leiche - nun müssen sich gleich fünf Männer München für den Mord an einer Frau und ihre Beseitigung verantworten.
München - Für den Mord an einer Frau, für das Beseitigen der Leiche und das Schweigen über die Tat müssen sich fünf Männer von Montag (9.00 Uhr) an vor dem Landgericht München I verantworten. Zwei von ihnen sollen bei einer eskalierten Grillfeier auf einem früheren Firmengelände im Sommer 2015 das Opfer getötet haben. Angefangen habe es mit einem Streit über die Verteilung von Essen und Getränken.
Unter anderem soll einer der Männer der Frau gegen den Kopf getreten haben, so dass sie samt Stuhl umfiel und einige Zähne verlor. Der damalige Lebensgefährte zog den Vorwürfen zufolge den Kopf an den Haaren hoch und schlug ihn mehrfach mit der Hinterseite auf den Boden. Zudem habe er die Frau gewürgt. Ein anderer Angeklagter soll acht bis neun Mal mit dem Hammer auf Kopf und Hals des Opfers geschlagen haben. Hintergrund war aus Sicht der Staatsanwaltschaft, dass die Frau sich oft herrisch und streitsüchtig aufgeführt habe und die Männer künftig ungestört trinken und reden wollten.
Täter versteckten die Leiche in einem Schacht
Tage später ließen sie den Leichnam mithilfe der Komplizen in einem Schacht auf dem Gelände verschwinden, auf dem die meisten von ihnen zu dem Zeitpunkt lebten. Die mumifizierte Leiche kam im September 2016 bei Erdarbeiten zum Vorschein. Die Angeklagten stammen alle aus Polen, einige wohnten zuletzt in München, andere waren wohnsitzlos.
Den beiden Haupttätern wirft die Staatsanwaltschaft Mord in Mittäterschaft vor. Die anderen müssen sich unter anderem wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Strafvereitelung verantworten. Das Gericht hat zunächst acht Verhandlungstermine bis Ende März geplant.