„Führerschein-Entzugsmaschine“
MÜNCHEN - Streitfall Radarfalle: FDP-Stadträtin Nadja Hirsch reitet im Rahmen einer Anfrage an OB Christian Ude (SPD) eine Attacke gegen die zwei Blitzer an der Baustelle am McGraw-Graben: Sie seien eine „Führerschein-Entzugsmaschine“.
Allein in den ersten zehn Tagen nach der Aufstellung Ende Juni seien „über 800“ Scheine entzogen worden, so die Stadträtin. Und: „Ist der Entzug möglichst vieler Führerscheine ein Baustein rot-grüner Verkehrspolitik?“
Hirsch kritisiert in der Anfrage die angeblich unzureichenden Hinweise auf die Radargeräte und die für Autofahrer nicht nachvollziehbare Tempobegrenzung auf 30 km/h.
Diese Vorwürfe will das Kreisverwaltungsreferat nicht auf sich sitzen lassen. KVR-Sprecher Christoph Habl erklärt, wegen der Arbeiten im McGraw-Graben seien die Fahrspuren verengt und verschwenkt, Tempo 30 diene der Sicherheit von Autofahrern und Bauarbeitern. Die Notwendigkeit von Kontrollen habe auch die Polizei bestätigt, auf die Reduzierung und die Kontrollen werde weit vor den Blitzgeräten hingewiesen.
Unfall-Häufungen wegen der Kontrollstellen am Ring sind laut Habl weder dem KVR noch der Polizei bekannt. Im Gegenteil. Seit geblitzt werde, sei es erst zu einem „Kleinunfall“ gekommen.
Großes Mitleid mit Autofahrern, die doppelt so schnell wie erlaubt in die Fallen rauschen (ein Monat Fahrverbot), hält KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle nicht für angebracht: „Die Folgen überhöhter Geschwindigkeit muss jeder Autofahrer tragen. Er hat es selbst in der Hand, beziehungsweise im Fuß, sie zu vermeiden.“
Bei der Geschwindigkeits-Schwerpunktaktion der Polizei am Donnerstag wurden 236 Temposünder erwischt. Spitzenreiter war ein Autofahrer, der das zulässige Tempo um 39 km/h überschritten hatte.
R. Huber