„Frustrierend, wenn so viele sterben“

Schreckliche Bilanz: In British Columbia sind in den Bergen heuer bereits 14 Wintersportler ums Leben gekommen.
von  Rudolf Huber
Die Zeitungen in British Columbia berichten ausführlich über das Lawinen-Unglück, dem Jannik Inselkammer zum Opfer gefallen ist. Er ist einer von bisher 14 Toten in dieser Wintersaison.
Die Zeitungen in British Columbia berichten ausführlich über das Lawinen-Unglück, dem Jannik Inselkammer zum Opfer gefallen ist. Er ist einer von bisher 14 Toten in dieser Wintersaison. © ho

Schreckliche Bilanz: In British Columbia sind in den Bergen heuer bereits 14 Wintersportler ums Leben gekommen.

Revelstoke/München - Seit Wochen warnten die Spezialisten vom Canadian Avalanche Centre, dem Pendant zum Lawinenwarndienst Bayern. Acht Lawinentote waren kurz vor dem tragischen Unfall von Augustiner-Chef Jannik Inselkammer († 45) binnen einer Woche im kanadischen British Columbia zu beklagen, 14 bisher in der Wintersaison 2013/14.

Ein hoher Blutzoll.

Die Verunglückten in den kanadischen Bergen waren mit Schneemobilen, Tourenskiern, zu Fuß oder mit Schneeschuhen unterwegs gewesen. Ein Vater und sein Sohn starben beim Schlittenfahren – in Sichtweite eines Luxushotels.

Karl Klassen vom Lawinen-Warnservice erläuterte die Gründe für die besonders hohe Gefahr: Instabile Schneeschichten seien ein erhebliches Problem. Deswegen seien auch bisher als problemlos geltende Gebiete derzeit nicht mehr sicher.

„Es ist frustrierend, wenn so viele Menschen in Lawinen sterben“, so Ilya Storm vom Avalanche Centre. „In mehreren Fällen waren sich die Leute vermutlich gar nicht bewusst, dass überhaupt Gefahr besteht. Das ist für uns eine riesige Herausforderung. Wir suchen nach Wegen, unsere Sicherheits-Initiativen auszuweiten.“

Auf der sicheren Seite wähnten sich auch Jannik Inselkammer und seine vier Begleiter. Auf 1400 Metern Höhe wartete die Gruppe am Montagvormittag in den Selkirk Mountains bei Revelstoke auf den Hubschrauber, der sie zur nächsten Abfahrt auf den Berg fliegen sollte.

Was dem Reiseveranstalter besonders wichtig ist: Lawinen-Experten hatten diese Region erst wenige Stunden zuvor als ungefährlich freigegeben. Drei Mal war die Gruppe schon abgefahren. Dann ging die gewaltige Lawine ab und verschüttete den Münchner metertief.

Staff Sergeant Kurt Grabinsky von der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) berichtete, Umstehende hätten Inselkammer ausgegraben und Erste Hilfe geleistet – aber vergeblich.

Grabinsky: „Er starb an seinen Verletzungen.“

 

 

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