Frühling: Na also, geht doch!

MÜNCHEN - Das blaue Band flattert durch die Stadt: Die Münchner genießen die Sonne draußen in Scharen – und auch wenn jetzt erst mal ein Zwischentief folgt, der Winter ist trotzdem so gut wie vorbei.
Wohl dem, der am Donnerstag ein bisschen Zeit zum Rausgehen hatte: Eitel Sonnenschein im Süden des Freistaats, Temperaturen im deutlich zweistelligen Plus-Bereich – es fühlte sich alles schon sehr deutlich nach Frühling an.
Heute ist es zwar wieder ziemlich greislig, mit sinkender Schneefallgrenze und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ein Zwischentief, nichts Ernsthaftes. Das blaue Band beginnt schon am Wochenende wieder zu flattern.
Wer sich eine wirklich langfristige Wetter-Perspektive interessiert, kann dazu jetzt ein neues Angebot der Helmholtz-Gemeinschaft nutzen. Unter www.regionaler-klimaatlas.de können sich die Betrachter über die Trends bis zum Ende unseres Jahrhunderts informieren.
Beispiel Bayern: Hier wird es nach den Rechenmodellen der Forscher schon bis 2040 im Schnitt um 0,7 Grad wärmer. Klingt nicht nach viel, hat aber deutliche Auswirkungen: sechs Sommertage mehr pro Jahr, bis zu 1,2 mehr „tropische Nächte“. Wichtig vor allem für Verfrorene und für Wintersport-Fans: „Die mögliche größte Abnahme der Frosttage im Jahr im Vergleich zu heute beträgt 16 Tage“, so ein Sprecher der Helmholtz-Gemeinschaft.
Das hat erhebliche Folgen für die Wintersportgebiete. Bis zu minus 30 Prozent bei Schneefall. Die meisten bayerischen Skipisten verwandeln sich in grüne Wiesen. Und bis 2100 schaut es noch weit drastischer aus: Die Rechenmodelle ergeben für Bayern einen Schneefall-Rückgang um bis zu 93 Prozent. Und dann hilft auch der Kunstschnee nicht weiter. Denn die Zahl der Frosttage soll um knapp 60 sinken. Und die Durchschnittstemperatur um 6,1 Grad steigen. Rudolf Huber