Frost-Schutz rund um den Gipfel

Ohne Skiunterwäsche und Gasbrenner geht gar nichts: Bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz haben die 3100 Polizisten mit sibirischer Kälte zu kämpfen.
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Ohne Skiunterwäsche und Gasbrenner geht gar nichts: Bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz haben die 3100 Polizisten mit sibirischer Kälte zu kämpfen. (Symbolbild aus 2011)
Petra Schramek Ohne Skiunterwäsche und Gasbrenner geht gar nichts: Bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz haben die 3100 Polizisten mit sibirischer Kälte zu kämpfen. (Symbolbild aus 2011)

Ohne Skiunterwäsche und Gasbrenner geht gar nichts: Bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz haben die 3100 Polizisten mit sibirischer Kälte zu kämpfen.

München –
In den Augenwinkeln der beiden Polizisten an der Straßensperre zum Promenadeplatz funkeln gefrorene Tränen. Die Scharfschützen auf den umliegenden Dächern müssen alle paar Minuten ausgetauscht werden. Im eiskalten Ostwind hält man es kaum länger als eine halbe Stunde im Freien aus. Sibirische Verhältnisse herrschen zum Auftakt der 48. Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof.

14 Grad unter Null – das ist sogar dem roten Teppich zu kalt. An den Ecken rollt er sich immer wieder auf. Hotelbedienstete greifen zum Panzerband. Doch selbst damit lässt sich das gute Stück kaum am Boden halten. Auch die Siegelmarken, mit denen sämtliche Gullys und Versorgungsschächte rund um den Bayerischen Hof gesichert sind, brechen wie Glas. Zwei Polizisten mit tragbarem Gasbrenner müssen jede einzelne Stelle erneut überprüfen und anschließend nochmals versiegeln.

An den Zufahrtstraßen patrouillieren schwer bewaffnete Spezialkräfte. „Die Kälte kriecht dir in die Knochen“, erzählt ein Polizeihauptmeister. „Egal wie dick du eingepackt bist.“
Skiunterwäsche und warme Pullis gehören an diesem Wochenende zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen der Münchner Polizei. „Ich trage Motorradunterwäsche unter meiner Uniform“, verrät Einsatzleiter und Polizeivizepräsident Robert Kopp.

3100 Polizisten sind im Einsatz. 340 davon kümmern sich ausschließlich um die An- und Abfahrt der rund 350 Konferenzteilnehmer. Als eine der Letzten treffen Italiens Ministerpräsident Mario Monti und US-Außenministerin Hillary Clinton ein. „Die Kälte hat auch etwas Gutes“, sagt ein Polizeibeamter augenzwinkernd, „da haben unsere Gäste weniger Lust auf Extratouren wie Joggen im Englischen Garten oder ausgedehnte Shoppingtouren.“

Auch die Konferenzgegner, die für Samstagmittag zu einer großen Protestkundgebung in der Innenstadt aufgerufen haben, kämpfen mit der Kälte. Ursprünglich hoffte man auf 5000 Teilnehmer. Inzwischen wäre mancher schon zufrieden, wenn halb so viele kämen. Bei Tageshöchstwerten von minus neun Grad könnte so mancher friedensbewegte Münchner auf die Idee kommen, dass es zuhause gemütlicher ist, als mit Polizei-Eskorte stundenlang durch die eiskalte Innenstadt zu latschen.

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