Froschmann löst Polizeieinsatz aus

Ein Mann im Neoprenanzug hat sich am U-Bahnhof Harthof an einer Stange gerieben.
München Wenn die Polizei wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ ermittelt, sind die Fälle häufig skurril. So auch dieser, der sich bereits vor einer Woche am U-Bahnhof Harthof ereignete:
Es war gegen 22.40 Uhr, als eine 22-jährige Münchnerin aus der U2 stieg, anschließend wollte sie nach Hause gehen. Als sie an den Fahrradständern vorbei ging, stutzte sie. In der Dunkelheit erkannte sie den Mann kaum - denn er trug einen dunklen, hautengen Neoprenanzug, der üblicherweise als Kälteschutz beim Wassersport dient.
Als die Frau genauer hinsah, erkannte sie, dass sich der Mann mit beiden Händen an einem Fahrradständer festhielt und sich mit seinem Becken an einer Stange rieb.
Die Frau rief die Polizei. Als die Beamten am „Tatort“ eintrafen, war der Froschmann immer noch da. Er musste mit aufs Revier. Dort eröffnete er den Polizisten, dass er in der Gastronomie arbeite, tagsüber Stress hatte und sich nur ein bisschen „entspannen“ wollte.
Wer öffentlich Ärgernis erregt – also: wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt – muss mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr rechnen. Großes Aufsehen erregte in der Silvesternacht 2010 ein Polizist (26), der es mit seiner Freundin auf der Kirchenempore von St. Johannes in Rennertshofen trieb. Er wurde zu 8000 Euro Strafe verurteilt.