Frösche-Sterben in der Stadt
Ungewöhnlich viele Amphibien werden tot aufgefunden: Kein irrer Tierhasser ist Schuld am Massentod der Frösche – sondern der strenge Winter.
München - Tote Frösche im Gartenteich, leblose Molche an Münchens Bächen: Immer mehr Menschen wundern sich über die große Anzahl verendeter Amphibien an den Gewässern der Stadt. Einige vermuten sogar, die Tiere würden gezielt vergiftet. Nun gibt der Landesbund für Vogelschutz (LBV) Entwarnung: Kein irrer Tierhasser ist Schuld am Massentod der Frösche – sondern der strenge Winter.
Grasfrösche, Grünfrösche und Teichmolche überwintern gerne in Teichen. So müssen sie im Frühling nicht zu ihrem Laichplatz wandern, sie sind ja schon da.
Gefährlich wird es allerdings, wenn die Temperaturen im Winter so tief sinken wie in diesem Jahr.
„Einige wenige tote Frösche sind im Frühjahr normal“, sagt Christian Köbele vom LBV München. Die Ursache ist in der Regel Sauerstoffmangel. Er entsteht, wenn die Wasseroberfläche längere Zeit zufriert: Wird die Luft unter dem Eis knapp, ersticken die Tiere. Verfaulen Laub und andere organische Stoffe im Teich, entstehen zudem giftige Gase, die nicht entweichen können.
Diesen Winter wurde noch ein weiteres Phänomen den Fröschen zum Verhängnis: Bei Temperaturen von bis zu 18 Grad unter Null froren einige Teiche bis auf den Grund ein. Oft erstarrte selbst der schlammige Gewässerboden. Das Winterquartier der Frösche wurde so zum klirrendkalten Grab.