Friseur und Shisha-Bar in München unerlaubt geöffnet: 133 Anzeigen sind raus

Leere Plätze und eine volle Isar. München zeigt sich am ersten Wochenende mit Ausgangsbeschränkung widersprüchlich
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Ein Polizist stoppt an einer Kontrollstelle ein Fahrzeug mit seiner Kelle. Im Zuge der neu auferlegten Ausgangsbeschränkungen befragt die Polizei die Insassen von Fahrzeugen nach dem Grund und der Notwendigkeit ihrer Fahrt.
dpa/Matthias Balk Ein Polizist stoppt an einer Kontrollstelle ein Fahrzeug mit seiner Kelle. Im Zuge der neu auferlegten Ausgangsbeschränkungen befragt die Polizei die Insassen von Fahrzeugen nach dem Grund und der Notwendigkeit ihrer Fahrt.

Leere Plätze und eine volle Isar. München zeigt sich am ersten Wochenende mit Ausgangsbeschränkung widersprüchlich.

München - Die Gerner Brücke am Nymphenburger Schlosskanal ist verwaist. Wo sich Ende vergangener Woche noch Jugendliche in Gruppen trafen, überwacht nun ein Polizeiauto die Ausgangsbeschränkungen. Auch die Leopoldstraße ist leer, Lautsprecherwagen der Feuerwehr fahren durch die Stadt. Es ist ein gespenstisches München, das sich da seinen Bürgern präsentiert. Daheim bleiben. Seit vergangenem Freitag um Mitternacht ist das die wichtigste Regel in der Stadt. Halten sich die Münchner daran?

Auch diese Bilder kann man an diesem Wochenende sehen, vor allem Sonntagnachmittag. Es sind ganz andere: Jogger an der Isar, viele Spaziergänger. Eine Stadt in Flanierlaune.

400 Beamte im Einsatz

Also kein Erfolg der "Ausgangssperre light"? Die Polizei, die mit 400 Beamten patrouilliert hat, sagt: doch. Die Leute dürfen allein, zu zweit, mit der Familie spazieren gehen oder sporteln, sie sollen Abstand halten, wo möglich, so hat das Freitag Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betont. Die Allermeisten befolgen die Regeln. 160 Verstöße stellten die Polizisten bei 5.300 Prüfungen fest. 133 Mal brachten sie das zur Anzeige.

Einige versuchten aber auch zu schummeln. Wie im Fall einer Shisha-Bar an der Lindwurmstraße. Hier hatte der Betreiber die Scheiben zwar verklebt. Die Polizei konnte aber Samstag kurz vor Mitternacht sehen, dass das Licht brennt. Der Haupteingang der Bar war zwar zugesperrt. Der Hintereingang jedoch nicht.

Polizeibilanz: Anzeigen und Platzverweise

Als die Polizei eintrat, fand sie den Betreiber der Shisha-Bar sowie acht Gäste vor. Die Gäste erhielten Platzverweise und je eine Anzeige. Der 31-jährige Barbetreiber zeigte kein Verständnis, warum die Polizei seine geschlossene Gesellschaft auflöste. Er wurde angezeigt. Die Polizisten versiegelten sein Lokal. Ähnlich gingen die Beamten auch in Privaträumen vor, wie in der Schwabinger Sailerstraße, am Sonntag kurz nach Mitternacht. "Partygeräusche" seien hörbar, hatte ein Anrufer gemeldet. Als Ursache der Geräusche entpuppte sich eine Geburtstagsfeier. Drei Paare, zwischen 24 und 33 Jahre alt, hatten einen Umtrunk organisiert. Alle wurden angezeigt.

Ein Friseurladen im Lehel wurde nicht versiegelt, aber der Betreiber wurde angezeigt. Jemand hatte der Polizei gemeldet, dass hier Haare geschnitten werden. Vier Personen trafen die Beamten gegen 14 Uhr samt Friseur an. Die Folge: Platzverweise.

Bei manchen Sprayern stößt der angeordnete Stillstand auf Widerstand. Zwischen Mittwoch und Freitag wurden Schriftzüge in Schwabing und Milbertshofen auf Fassaden und Bänke gesprüht: "Bullen anspucken" und "Wir lassen uns nicht einsperren".

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