Friseur ohne Glückssträhne: Illegale Pokerspiele in Münchner Salon?
München - Dieser Friseursalon hat offenbar nicht nur der Verschönerung der Haarpracht gedient – sondern auch der illegalen Aufbesserung des Taschengeldes. Die Polizei hat am Freitagabend nach entsprechenden Hinweisen einen Salon im Münchner Osten wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels durchsucht. Die Staatsanwaltschaft München I ordnete noch in der Nacht eine sofortige Durchsuchung an; rund 30 Einsatzkräfte der Polizei waren beteiligt.
Durchsuchung mit 30 Polizisten
Vor Ort stießen die Beamten schließlich auf umfangreiche Beweismittel, die den Verdacht des illegalen Glücksspiels erhärten, wie die Polizei am Dienstag mitteilt. Neben einem Pokertisch fanden die Einsatzkräfte auch die zugehörigen Chips und einen Pokerkoffer. Darüber hinaus beschlagnahmten sie Spielkartensets, Buchungslaptops und Bargeld in Höhe von knapp 10.000 Euro.
Tatverdächtig sind acht Vietnamesen im Alter zwischen 26 und 68 Jahren, drei von ihnen arbeiten in der Friseur–Branche. Ihnen wird vorgeworfen, in privaten Räumen ohne Genehmigung Glücksspiele veranstaltet und sich daran beteiligt zu haben. Einer der Tatverdächtigen ist der Polizei bereits bekannt, der 34-Jährige ließ sich mehrere Körperverletzungsdelikte zu Schulden kommen.
Keine Verlustgrenzen, kein Jugendschutz
Der Leiter des zuständigen Kommissariats 33, Erster Kriminalhauptkommissar Hans-Peter Chloupek erklärt, warum illegale Glücksspiele so problematisch sind. "Beim illegalen Spiel greifen keine Einsatz-, Gewinn- und Verlustgrenzen und es findet keinerlei Jugend– und Spielerschutz statt", sagt Chloupek. Die Gefahr, ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln, sei entsprechend hoch. Er versteht die Durchsuchungsaktion als Schritt, um gegen organisierte Kriminalität vorzugehen. Die Ermittlungen dauern an.
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