Friedensaktivisten und Corona-Kritiker: So lief das Demo-Wochenende in München

München - Anders als angekündigt sind die zahlreichen Demos über die Ostertage überschaubar geblieben. Die Teilnehmerzahlen lagen bei den Versammlungen in München "weit unter den vorher ankündigten", wie ein Polizeisprecher gestern sagte. Alles sei friedlich geblieben. Vor allem wurde gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert
Corona-Kritiker mit etlichen Veranstaltungen über Ostern
Corona-Kritiker und die "Querdenker"-Szene demonstrierten sowohl am Karfreitag und Karsamstag als auch am Ostersonntag und Ostermontag. Die größten Veranstaltungen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richteten, waren für Sonntag und Montag geplant. Am Sonntag fanden sich laut Polizei rund 60 Corona-Kritiker auf der Theresienwiese ein, angemeldet waren 1.000. Eine weitere Demo an diesem Tag wurde abgesagt. Bei einer Veranstaltung am Rotkreuzplatz mit 20 Teilnehmern erteilte die Polizei einen Platzverweis und eine Anzeige gegen den Veranstalter; er hatte demnach zum Verstoß gegen Infektionsschutzmaßnahmen aufgerufen.
Das KVR hatte laut eigener Aussage sämtliche "Demonstrationen gegen den Gesundheitsschutz" auf die Theresienwiese verlegt. Während der Veranstaltungen galten die üblichen Auflagen – allen voran das Einhalten des Mindestabstands sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. "Um das Infektionsrisiko auch vor und nach den Demos gering zu halten, gilt auf der Theresienwiese per städtischer Allgemeinverfügung ab einer Stunde vor und bis eine Stunde nach den Demonstrationen für alle die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung", hatte das KVR am Donnerstagabend mitgeteilt.
Auch am Montag wurden mindestens zwei Versammlungen abgesagt. Eine corona-kritische Veranstaltung mittags auf der Theresienwiese sollte mit 1.000 Teilnehmern stattfinden. Laut Veranstalter kamen etwa 300 Leute. Die Polizei sprach hingegen von "maximal 230 Teilnehmern" und war aufgrund der Ankündigung mit 400 Beamten im Einsatz.
Teilnehmer kritisierten eine "emotionale Misshandlung der Kinder" in der Corona-Pandemie. Eine Erzieherin sprach von extremen "Kollateralschäden". Andere forderten, Maßnahmen sofort zu beenden, denn es gebe "keine Pandemie".
Autokorso am Karsamstag in München
Auch ein Autokorso durch die Stadt stand auf dem Programm. Dieser sollte am Samstag um 14 Uhr an der Theresienwiese starten und dort wieder um 16.30 Uhr enden. Die Route führte unter anderem über den Georg-Brauchle-Ring, die Landshuter Allee und die Landsberger Straße.

"Ostermarsch" in München
Außerdem zog ein Ostermarsch von Friedensaktivisten durch die Innenstadt. Die Friedenaktivisten starteten ihren Marsch am Geschwister-Scholl-Platz. Über den Odeonsplatz ging es dann bis zum Königsplatz. Während des Zugs durch die Innenstadt waren laut KVR 150 Teilnehmer zugelassen, bei der Abschlusskundgebung am Königsplatz dann maximal 400 Personen. Es waren deutlich weniger.
Die Münchner Polizei bekam über die Ostertage Verstärkung, um die Corona-Regeln durchzusetzen. Zu den täglich 1.000 Beamten kämen bis zu 200 weitere dazu, so ein Sprecher. Diese stehen auch zur Verfügung, um die voraussichtlich ab Sonntag geltende Ausgangssperre ab 22 Uhr zu kontrollieren.
MVG: Einschränkungen bei Bus und Tram
Wegen der diversen Kundgebungen am Wochenende und am Ostermontag kam es zu Einschränkungen, Umleitungen und Unterbrechungen bei Tram- und Buslinien. Um die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, wurden die genauen Maßnahmen je nach Verlauf vom MVG-Betriebszentrum in Absprache mit der Polizei kurzfristig festgelegt, heißt es.