Freiwillige für die Münchner Sicherheitswacht
„Hinschauen statt Wegschauen“ - Die Polizei such für die Münchner Sicherheitswacht Nachwuchs. Was man tun muss. Was dafür bezahlt wird. Und wer für den Dienst geeignet ist.
München - Ein Artikel in der Abendzeitung brachte Silvana Tilli auf die Idee, sich bei der Sicherheitswacht in Neuperlach zu engagieren. Acht Jahre ist das her. „Ich finde den Job noch immer sehr interessant“, erzählt die Bankkauffrau (48).
Im Januar hat sie sogar einem Mann vermutlich das Leben gerettet. Er war gestürzt und hatte sich dabei den Kopf aufgeschlagen. Weil er ein Medikament genommen hatte, hörte es nicht auf, zu bluten. Silvana Tilli verständigte den Rettungsdienst und sorgte dafür, dass ihr schwer verletzter Bekannter ins Krankenhaus kam.
Auch Josef Eckmann (65) ist seit inzwischen sechs Jahren bei der Sicherheitswacht.
Das Präsidium sucht weitere Freiwillige für Milbertshofen, Olympiapark, Schwabing, Taufkirchen und Haar. Auch in Unterhaching und Taufkirchen soll eine Sicherheitswacht eingerichtet werden. Ottobrunn und Neubiberg könnten Folgen. Bewerbungen ans Polizeipräsidium.
Die Sicherheitswacht gibt es bereits seit mehr als 20 Jahren
Bereits seit 1995 setzen sich couragierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger bei den Polizeiinspektionen 13 (Schwabing), 24 (Perlach), 43 (Olympiapark) und 47 (Milbertshofen) ehrenamtlich bei der Sicherheitswacht gegen die „Wegschau-Mentalität“ ein. Danach wurde die Sicherheitswacht auch auf die Gebiete der Polizeiinspektionen 27 (Haar) und 31 (Unterhaching) - auch für den Bereich Taufkirchen - ausgeweitet.
Heute üben im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München 36 Angehörige der Sicherheitswacht ihr Ehrenamt aus. Ihr Einsatz wird nach Auswertung der aktuellen Sicherheitslage durch erfahrene Polizeibeamte der örtlich zuständigen Polizeiinspektionen koordiniert. "Für die Polizei schlagen die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sicherheitswacht oftmals Brücken zur Bevölkerung", lobt Münchens Polizeivizepräsident Werner Feiler.
Die Angehörigen tragen keine Uniform. Um dennoch von hilfesuchenden Bürgerinnen und Bürgern gezielt angesprochen werden zu können, tragen alle Angehörige eine grüne Armbinde bzw. eine dunkelblaue Jacke oder ein Polo-Shirt, jeweils mit der Aufschrift „Sicherheitswacht“.
Für die Sicherheitswacht können sich Frauen und Männer bewerben, die
- mindestens 18 und höchsten 60 Jahre alt sind
- durch Zeugnis eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung nachweisen können
- Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft beweisen
- und einen guten Ruf besitzen
- bereit sind, für die Aufgabe im Durchschnitt 15 Stunden
- monatlich zur Verfügung zu stehen
- und am Einsatzort oder in der näheren Umgebung wohnen
Als Ausgleich für den persönlichen Aufwand wird derzeit eine pauschale Aufwandsentschädigung von 8 Euro pro Stunde gewährt. 15 Stunden sollen die Freiwilligen monatlich der Sicherheitswacht zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen rund um das Thema Sicherheitswacht (Aufgaben, Rechte, Bewerbung etc.) stehen im Internet unter www.polizei.bayern.de zur Verfügung. Informationen zum Thema können aber auch auf jeder Polizeiinspektion eingeholt werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können ihre schriftliche Bewerbung bis zum 30.04.2016 zentral an das Polizeipräsidium München, Abteilung Einsatz - E 1, Ettstraße 2,
80331 München oder jede Polizeiinspektion senden.
Die Ausbildung dauert 40 Stunden. Sie findet werktags statt und auch am Samstag. Dabei geht es um psychologische Schulungen, sowie Zivilrecht, Strafrecht und Waffenrecht. Am Ende steht eine Prüfung. Wer die besteht, wird bei der Sicherheitswacht aufgenommen.