"Freistaat im Bettlergewand"

OB Ude höhnt über das Finanzkonzept des Landes zur zweiten Stammstrecke. Wann und ob die kommt, weiß immer noch keiner. Vielleicht wird es bis März entschieden.
Willi Bock |
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Ewiger Streit um die Stammstrecke: OB Christian Ude und CSU-Minister Ludwig Spaenle schieben sich gegenseitig die Schuld zu.
dpa Ewiger Streit um die Stammstrecke: OB Christian Ude und CSU-Minister Ludwig Spaenle schieben sich gegenseitig die Schuld zu.

MÜNCHEN - Unten qualmte es mal wieder, weil es einen Oberleitungsschaden gab – die S-Bahn blieb wieder mal in der Röhre stecken. Und oben qualmte es im Rathaus wieder heftig, weil Münchens CSU-Chef Ludwig Spaenle und OB Christian Ude über die zweite Stammstrecke stritten.

Am Nachmittag kam auch noch Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) ins Rathaus. Dabei hatte die CSU sogar behauptet: Ude weigere sich, mit dem Land zu reden. Es ist Landtagswahlkampf.

Außer heißer Luft kam nichts dabei heraus: Weder, ob die Röhre jetzt definitiv nicht gebaut wird. Noch, wann die seit 15 Jahren von der CSU versprochene Röhre kommt. Jetzt heißt es: Eine Entscheidung müsse bis März fallen. Wieder ein neuer Termin.

Ude wiederholt die Forderung: Die Bahn solle sich an der Finanzierung der zweiten Röhre beteiligen, schließlich verdiene sie auch daran.

Die CSU steckt dabei in einer Zwickmühle: Sie propagiert die Röhre –und hat jetzt nicht genug Geld. Um aus dem Dilemma herauszukommen, will der Freistaat (er ist für die S-Bahn zuständig!), dass sich München mit 350 Millionen Euro am Bau des zwei-Milliarden-Euro-Projekts beteiligt. Mit einer „Vorfinanzierung“, wie es heißt, weil auch der Bund kein Geld hat.

Ude fragt: Ist es denn sicher, dass die Stadt das Geld nachher zurück bekommt? „So ist noch kein Bundesland im Bettlergewand vor eine Rathaustür getreten“, höhnte Ude: „Das Vorgehen ist so dreist, den schwarzen Peter weiterzugeben.“ Er sei nicht der Totengräber der 2. Röhre – das sei ein Problem von Bund und Land.

 

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