Freiham: Wie groß soll die Umfahrung sein?

Wie es gelingen kann, Freiham anzubinden, ohne mehr Verkehr anzulocken?
von  Christina Hertel
Der Siegerentwurf für Gewofag-Wohnungen in Freiham.
Der Siegerentwurf für Gewofag-Wohnungen in Freiham. © Laux Architekten/Maier Neuberger Architekten /Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten

München - In Freiham, dem etwa 250 Fußballfelder großen Neubaugebiet im Westen der Stadt, sollen die Bewohner von der Schule bis zum Arbeitsplatz, vom Laden bis zur Bibliothek zwar alles finden - so, dass es gar nicht mehr notwendig ist, das Viertel zu verlassen. Doch gleichzeitig soll Freiham keine Insel am Rande Münchens sein, sagt Sebastian Kriesel (CSU), der örtliche Bezirksausschussvorsitzende.

"Es gibt Stimmen, die fordern, gar keine neuen Straßen zu bauen"

Für ihn steht die Stadt deshalb vor einer Herausforderung: Wie soll sie Freiham anbinden - ohne noch mehr Verkehr anzuziehen? Wie kann es gelingen, dass diejenigen, die heute schon dort leben, profitieren, weil weniger Autos vor ihrer Haustüre vorbeifahren?

"Es gibt Stimmen, die fordern, gar keine neuen Straßen zu bauen", sagt er. Schließlich soll es in Freiham ein besonders modernes Verkehrskonzept geben. Nach Vorstellung der Chefin der Grünen im Stadtrat, Anna Hanusch, sollen Autos am besten am Rand der Quartiere in Garagen abgestellt werden. Doch ganz ohne eine neue Straße, das sagt auch sie, kommt Freiham nicht aus.

Eine große Umgehungsstraße, wie auf dem  zweiten Bild zu sehen ist, braucht es aber aus ihrer Sicht auch nicht. Hanusch plädiert (wie die Münchner Verwaltung) für eine neue Nord-Süd-Verbindung zwischen Eichenauer Straße und Richtung Georg-Böhmer-Straße. Vorteil dieser Variante ist, dass sie kürzer ist, weniger Fläche verbraucht, also billiger und naturschonender ist.

Diese Variante 6 wird von der Stadt präferiert, weil sie nicht so viel Fläche braucht.
Diese Variante 6 wird von der Stadt präferiert, weil sie nicht so viel Fläche braucht. © AZ
Doch eine größere Umfahrung hätte eine größere Wirkung, glaubt der BA-Chef Kriesel.
Doch eine größere Umfahrung hätte eine größere Wirkung, glaubt der BA-Chef Kriesel. © AZ

"Die Stadt hat hier viel zu viel Zeit verplempert"

Der BA-Vorsitzende Kriesel hofft trotzdem, dass sich die Stadt die  Variante 7 (Bild unten) noch einmal durch den Kopf gehen lässt. Mit dieser Straße würde der Aubinger Ortskern ganz umfahren, sagt er. Das hätte aus seiner Sicht für viele Aubinger Vorteile. Denn 90 Prozent der Autos dort fahren nur durch die Siedlung durch, doch ihr Ziel liegt woanders. Wichtig ist die Straße auch deshalb, weil es noch mindestens zehn Jahre dauert, bis die U-Bahn fertig ist. "Die Stadt hat hier viel zu viel Zeit verplempert", findet er.

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