Freibad Georgenschwaige öffnet wieder – doch an eine Sache müssen sich die Badegäste gewöhnen
München – Noch versperren lange Holzlatten den Zutritt und die Sicht zur Georgenschwaige. Hämmern und Bohren klingt vom Eingangsgebäude herüber. Mancher Spaziergänger schaut sehnsüchtig über den Zaun. Seit vier Jahren ist das beliebte Freibad am nördlichen Ende des Luitpoldparks in Schwabing-West geschlossen. Nach einem Brand im März 2021 mussten die Stadtwerke das Bad dicht machen. Da der Umbau schon länger geplant war, wurde die Georgenschwaige gar nicht erst wiedereröffnet.
Münchner mussten sich gedulden, aber heuer öffnet die Georgenschwaige in Schwabing wieder
So mussten sich die Münchener bis heuer gedulden, bis sie dort endlich wieder ins Wasser steigen können. Immerhin blieben die großen Grünflächen während der Schließung nicht ungenutzt: 2021 kamen mit „Fritzi und Karl“ Beachvolleyballplätze und Open-Air-Kino in die Georgenschwaige. Den Sommer 2022 über konnten sich die Münchner auf den „Fluffy Clouds“ tummeln, die das Kreativ-Veranstaltungsteam um Michi Kern, Lissie Kieser und Gregor Wöltje aufgebaut hatte.
Seither aber sind Bagger, Handwerker und Architekten auf dem Gelände unterwegs, um aus dem Freibad ein modernes Naturbad zu machen. Eigentlich hatten die Stadtwerke München die Eröffnung für den Sommer 2024 angekündigt, doch die Arbeiten haben sich um ein Jahr verzögert, unter anderem weil in den alten Gebäuden aus den 1960er Jahren wie den Umkleiden beim Abriss Bauschadstoffe gefunden wurden, die aufwendig entsorgt werden mussten.

Die wohl größte Neuerung: Die Georgenschwaige ist ein Naturbad
Nun aber ist es endlich soweit: Wenn diesen Mai die Badesaison in München offiziell wieder beginnt, wird auch die Georgenschwaige wieder ihre Tore öffnen. Die Besucher erwartet ein völlig neu gestaltetes Freibad. Die wohl größte Neuerung ist, dass die Georgenschwaige künftig ein Naturbad ist – wie beim Bad Maria Einsiedel in Thalkirchen wird auch das Wasser in der Georgenschwaige künftig natürlich gereinigt.
Das bedeutet, es kommt kein Chlor zum Einsatz, sondern Mikroorganismen sorgen dafür, dass das Frischwasser, das in die Becken und aus den Duschen kommt, sauber bleibt. Dazu haben die Arbeiter in den vergangenen Monaten im Süden des Geländes einen etwa 1000 Quadratmeter großen Bodenfilter angelegt, an dem Schilf wächst. Das gesamte Badewasser läuft etwa sechsmal am Tag durch diesen Filter.
Schwimmerbecken künftig auch für Rollstuhlfahrer zugänglich
Es gibt weiterhin drei Becken; eines für Schwimmer, das künftig über eine Rampe auch für Rollstuhlfahrer zugänglich ist, eines für Nichtschwimmer mit einem Strandeinstieg und einem Holzsteg zum Ausruhen in der Mitte und daneben einen neuen Kinderbereich mit Planschbecken für die jüngsten Badegäste.
Kinder und Jugendliche können sich auf den neu angelegten Spielplätzen austoben, die mit Kletterparcours und Sand zum Toben einladen. Außerdem hat die Georgenschwaige künftig eine breite Wellenrutsche, über die man hinuntersausen kann.
An eine Sache müssen sich die Besucher künftig gewöhnen
Die alten Umkleidehäuschen wurden abgerissen und durch neue, moderne ersetzt. Die einladenden Flachbauten aus hellem Holz stehen nun auch nicht mehr beim Eingang, sondern nördlich der Schwimmbecken, damit können Schwimmer auf kurzem Wege zu ihren Sachen gelangen. Woran sich Badefreunde, die leicht frieren, gewöhnen müssen: Wie in allen Naturbädern ist die Wassertemperatur in der Georgenschwaige künftig etwas niedriger als in Freibädern mit Chlorreinigung. Sie beträgt konstant 22 Grad. Das mag am Anfang kühl wirken, ist bei Hitze aber sehr erfrischend.

Ein paar Dinge werden Besucher von früher aber auch wiedererkennen. Das alte Eingangsgebäude mit der Kasse etwa bleibt bestehen; es hat einen frischen Anstrich erhalten und wurde so umgebaut, dass sich am Kiosk dort nun auch Parkbesucher, die nicht schwimmen gehen wollen, etwas kaufen können. Auch die schönen alten Bäume im Freibad wurden zum Großteil erhalten.
Bei den neuen Gebäuden wurde viel mit Holz gebaut und auf noch mehr geachtet
Beim Umbau haben die verantwortlichen Planer, Straub Architekten BDA aus München, besonders auf ökologische Kriterien geachtet. Viele der alten Bestandsbauten, etwa Technikkeller wurden weitergenutzt. Bei den neuen Gebäuden wurde viel mit Holz gebaut und darauf geachtet, dass sich die Materialien recyceln lassen.
Der Strom für die Umwälzpumpen und die Wärmepumpe, die das Wasser in den Schwimmbecken heizt, wird von einer Photovoltaik-Anlage erzeugt. Damit kann die Georgenschwaige CO²-neutral betrieben werden, ein Ziel, das die Stadtwerke für alle SWM-Bäder ausgegeben haben. Bis zum Jahr 2040 soll das an allen Standorten geschafft sein, hatte Nicole Gargitter von der SWM-Bäderleitung 2023 erklärt.
So viel kostet der Eintritt ins modernisierte Freibad
Und wie teuer ist das neue Naturbad-Erlebnis? Für die Georgenschwaige gilt der gleiche Eintrittspreis wie für alle Freibäder der SWM. Die Tageskarte kostet diese Saison 6,30 Euro, ermäßigt sind es 4 Euro. Kinder bis zu ihrem zwölften Geburtstag sowie München-Pass-Inhaber dürfen kostenlos baden. Wann genau das Bad wiedereröffnet, wollen die Stadtwerke bald bekannt geben.
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