Frau von Münchens OB: Das wünscht sich Petra Reiter zu Weihnachten
OB-Gattin Petra Reiter spricht in der AZ über die Liebe zu ihrem Mann, ihr Engagement für die Armen in dieser Stadt – und ihre Wünsche zu Weihnachten.
München - Die AZ hat mit Petra Reiter gesprochen. Die Ehefrau von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) war vor seinem Wahlkampf Abteilungsleiterin in der Buchhaltung einer Kanzlei.
AZ: Frau Reiter, was lieben Sie an Ihrem Mann Dieter Reiter?
PETRA REITER: Ich mag besonders seinen Humor – und viele andere Dinge. Die bleiben aber mein Geheimnis. Und deshalb würde ich ihn sicherlich noch einmal heiraten, obwohl wir uns schon seit unserem Sandkastenalter kennen. Unsere ganze Familie, die Kinder und Enkelkinder – das ist mir alles sehr wichtig. Ich bin eben ein Familienmensch.
Mittlerweile ist Ihr Mann im vierten Jahr OB. Hat sich Ihr Leben dadurch verändert?
Ziemlich viel, aber inzwischen komme ich gut damit klar, mit den gemeinsamen Terminen ebenso wie mit der Bekanntheit. Ich engagiere mich seit Jahren in verschiedenen ehrenamtlichen Themen. Das ist eine tolle neue Aufgabe für mich geworden.
Wie verstehen Sie denn Ihre Aufgabe?
Wenn man mit offenen Augen durch München geht, sieht man durchaus, wo noch mehr Unterstützung nötig ist. Deshalb habe ich beispielsweise „Bunte Münchner Kindl“ gegründet, wo ich mit vielen Ehrenamtlichen für Chancengerechtigkeit in der Bildung vom Schulstart an arbeite.
Worin genau sieht dieser Verein seine Aufgaben?
Trotz grundsätzlicher Lernmittelfreiheit kosten so ein Schulanfang und auch der Schulalltag viel Geld. Da unterstützen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten bedürftige Kinder mit gutem Schulmaterial. Erfreulicherweise gibt es viele großzügige Menschen, die es uns durch Spenden ermöglichen, hier wirkungsvoll zu helfen. Es macht für die Kinder eben sehr wohl einen Unterschied, ob sie einen schönen Schulranzen haben, eine Schultüte zum Start oder gutes Material. Bei der Verteilung arbeiten wir eng mit den Lehrerinnen und Lehrern zusammen.
Was ist so wichtig an der Förderung von Schülern aus ärmeren Verhältnissen?
Es gibt leider nennenswert viel Kinderarmut in München. Das macht sich auch an den Schulen bemerkbar. Ich sage: Bildungschancen dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Und deshalb sorgen wir dafür, dass kein Kind wegen schlechtem Schulmaterial ausgegrenzt wird. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag zu einem guten Start ins Schulleben. Ein weiteres Thema für mich ist die Obdachlosigkeit von Menschen. Auch in München leben Menschen auf der Straße. Ich engagiere mich dafür, dass auf unseren Straßen keiner verhungern oder erfrieren muss. Deshalb unterstütze ich intensiv die Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe – und zwar sowohl durch Spenden, die ich einwerbe, als auch persönlich direkt vor Ort. Hört man dort die Schicksale, dann muss man sagen: Obdachlosigkeit kann leider fast jeden treffen.
Fast jeden?
Wirklich ganz verschiedene Menschen aus praktisch allen Gesellschaftsschichten. 19 Prozent der Bewohner von Obdachlosenunterkünften beispielsweise haben Abitur. Aber Scheidung, Arbeitslosigkeit, der Verlust geliebter Menschen – solche Schicksalsschläge können Menschen aus der Bahn werfen, glauben Sie mir. Wir sollten demütig und dankbar sein, wenn es uns gut geht – und, wenn möglich, etwas zurückgeben.
Ist es nicht peinlich für die Verantwortlichen, dass es in dieser reichen Stadt viel Armut gibt?
Leider kann die Stadt trotz hoher Ausgaben im Sozial- und Bildungsbereich nicht alle Bedürftigen wirklich erreichen. Da kommt das Ehrenamt ins Spiel. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Organisationen und die vielen Helfer sind Garanten dafür, dass bei uns in München niemand dauerhaft auf der Straße leben muss. Oder frieren. Oder Hunger leiden. Dafür gebührt den Tausenden ehrenamtlich engagierten Münchnerinnen und Münchnern in allen Bereichen ein hohes Lob.
Zum Schluss natürlich noch die Frage: Was wünschen Sie sich zu Weihnachten?
Wenn ich mir persönlich etwas vom Weihnachtsmann wünschen dürfte, dann etwas mehr gemeinsame Zeit mit Dieter. Ansonsten wäre es wunderbar, wenn die Mächtigen der Welt sich zu Weihnachten darauf einigen könnten, sich weniger gegenseitig zu provozieren und sich stattdessen aktiv für den Frieden auf der Erde einzusetzen.
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