Frau verlässt Freund – er wollte sie vom Ehemann töten lassen

Vor dem Münchner Schwurgericht hat am Montag die Verhandlung über eine sehr ungewöhnliche Mord-Anklage begonnen. Ein 34 Jahre alter Verkäufer wird der versuchten Beteiligung an der Ermordung seiner Ex-Geliebten beschuldigt.
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MÜNCHEN - Vor dem Münchner Schwurgericht hat am Montag die Verhandlung über eine sehr ungewöhnliche Mord-Anklage begonnen. Ein 34 Jahre alter Verkäufer wird der versuchten Beteiligung an der Ermordung seiner Ex-Geliebten beschuldigt.

Die 28-Jährige war zu ihrem Ehemann zurück gekehrt. Ihr früherer Liebhaber hatte den Mann unter falschem Namen per E-Mail von der Affäre informiert und ihn aufgefordert, seine „Ehre zu reinigen“. In dieser Formulierung sieht die Staatsanwaltschaft eine Aufforderung zum Mord.

Der in Deutschland geborene türkische Angeklagte hat zum Prozessauftakt über seinen Anwalt die Absendung zahlreicher E-Mails mit ähnlichem Text und Beifügung von Nacktfotos der Frau zugegeben. Er habe den Ehemann aber „zu keiner Zeit zur Tötung seiner Frau veranlassen wollen“. Sein Ziel sei die Trennung des Paares gewesen. Der 34-jährige Adressat hatte die Botschaften allerdings genau so verstanden wie die Anklagebehörde. „Du Ehrloser, willst du mich zum Mörder machen, damit ich im Gefängnis verfaule“, schrieb er in einer Antwort auf die E-Mails.

Die Ehefrau war mit dem Angeklagten im Februar 2009 eine Beziehung eingegangen, während ihr Mann eine Strafe wegen gefährlicher Körperverletzung verbüßte. Er wurde im August 2009 in die Türkei abgeschoben, seine Frau folgte ihm. Der gleichfalls verheiratete Verkäufer begann kurz nach dem Ende seiner Affäre mit seinem E-Mail- Terror, der bis zum 12. September andauerte. Einmal kam es laut Anklage auch zu einem Telefonat der Männer, währenddessen der Ehemann seine Frau geschlagen und diese ihn angeschrien habe, er solle aufhören. Der Anrufer habe das mit anhören können. – Der Prozess dauert an.

dpa

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