Frau auf Intensivstation

Beim Kochen spürt Haidhauserin erst ein leichtes Kribbeln, dann werfen sie 400 Volt zu Boden.
von  Gesa Borgeest

 

Beim Kochen spürt Haidhauserin erst ein leichtes Kribbeln, dann werfen sie 400 Volt zu Boden.

MÜNCHEN Kochen ist nicht ungefährlich: Man denke an heiße Platten, spitze Messer oder spritzendes Fett. Doch mit Stromschlägen vom Herd – damit rechnet kaum jemand. Genau das passierte am Mittwochmorgen einer 53-jährigen Frau aus Haidhausen.

Als sie Essen zubereiten wollte, spürte sie ein Kribbeln in ihren Händen. Komisch, dachte sie sich und erzählte ihrem 58-jährigen Lebensgefährten davon. Der griff gleich selbst an den Herd und spürte – rein gar nichts. Als die Frau auf sein „Was hast du denn?“ mit dem Kochen fortfuhr, erhielt sie plötzlich einen Schlag.

Und zwar einen gehörigen: Immerhin hat ein Elektroherd im Schnitt eine Spannung von 400 Volt. Die Frau stürzte zu Boden, ihr Lebensgefährte alarmierte den Notarzt. Sie schwebt nicht in Lebensgefahr, wird aber auf der Intensivstation überwacht.

„Nach einem Stromschlag können bis zu 48 Stunden später noch Herzrhythmusstörungen auftreten“, sagt Uwe Kreimeier, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. Weil der Strom durch den Körper fließt, kann es zu Herzflimmern oder sogar zu einem Herzstillstand kommen.

„Solche Stromschläge sind deshalb extrem gefährlich“, sagt Kreimeier. Doch wie kommt es zu einem solchen Stromschlag am Küchenherd? „Wahrscheinlich liegt es an der Isolierung der Herdplatten oder der Schalter“, erklärt der Münchner Elektromeister Hans Auracher (52) der Abendzeitung.

Zu einem solchen Stromschlag komme es aber sehr selten – und wenn überhaupt, dann nur bei älteren Modellen. Wie alt der Herd der Haidhauserin war, ist unklar. Und ob der Hersteller für den Stromschlag verantwortlich ist, muss jetzt die Polizei klären. 

 

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