Frau (34) will fremdes Kind nach Schweden schmuggeln
München - Es sah nach einer Urlaubsreise von Mutter und Sohn aus, war aber in Wahrheit der Versuch, das Kind illegal nach Schweden zu bringen: Bundespolizisten am Münchner Flughafen haben einen Fall von mutmaßlichem Menschenschmuggel verhindert.
Beamten war die 34-Jährige mit ihrem Kleinkind im Satelliten-Terminal aufgefallen. Die Frau war mit einem Flieger aus Athen gekommen und auf der Suche nach dem Gate für ihren Weiterflug nach Kopenhagen. Als die Bundespolizisten sie kontrollierten, wies die Schwedin sich und den einjährigen Jungen mit schwedischen Pässen aus.
Am Flughafen: Frau mit fremdem Kind unterwegs
An den Pässen war nichts auszusetzen, sie waren echt. Anders das Lichtbild in dem Pass, den die 34-Jährige für ihren kleinen Begleiter an die Beamten aushändigte: Es zeigte ganz offensichtlich nicht den Einjährigen. Die Frau musste mit zur Wache.
Dort erzählte sie den Beamten eine abenteuerliche Geschichte. Sie habe den Jungen im Auftrag eines Bekannten nach Schweden bringen sollen. Ein Syrer habe sie angesprochen und gefragt, ob sie einem Freund helfen könne. Aus Mitleid und weil die Familie arm sei, habe sie geholfen. Geld sei keines geflossen.
Schmuggel von Griechenland nach Schweden?
Ende letzter Woche sei sie dann nach Griechenland geflogen und habe sich in Athen mit dem ihr unbekannten Vater des Kindes getroffen. Der habe ihr den Einjährigen und den Pass übergeben. Der Ausweis stamme wiederum vom Sohn ihres syrischen Bekannten. In Malmö (Schweden) hätte sie das Kind an einen Onkel des Vaters übergeben sollen.
Die Polizei prüft nun die Angaben der 34-jährigen gebürtigen Syrerin. Ob die Reise wirklich einmalig war, bezweifeln die Beamten. Es fanden sich Hinweise auf eine rege Reisetätigkeit der Frau zwischen Schweden und Griechenland. Auch fanden die Ermittler im Handy der Frau ein Foto eines Passes eines noch unbekannten Mädchens.
Die 34-Jährige wurde wegen Missbrauch von Ausweispapieren angezeigt. Anschließend durfte sie ihre Reise fortsetzen. Allerdings ohne den Jungen: Den kleinen Mann übergaben die Bundespolizisten ans Erdinger Jugendamt. Nun werden weitere Schritte geprüft.
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