Französische Bulldoggen: Bizarrer Streit um Hunde-Hoden

Ein skurriler Streit um die Hoden zweier Hunde beschäftigt das Landgericht. Geklagt hat eine Tierärztin.
John Schneider |
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Ein kurioser Streit im Bulldoggen-Klub landete in München vor Gericht.
dpa Ein kurioser Streit im Bulldoggen-Klub landete in München vor Gericht.

München - Die Gene machen den Unterschied. Zwar hat nicht jede Bulldogge Skateboard fahren in der DNA – muss sie auch nicht – aber auf eine tadellose Gen-Ausstattung legen Züchter bei jedem Tier besonderen Wert. Es geht schließlich um viel Geld. Für die Französische Bulldogge werden Kaufpreise von über 2.000 Euro erreicht. Wenn sie denn gesund ist. Der Tierärztin Jutta G. (53) wird vorgeworfen, mit der OP zweier Rüden versucht zu haben, einen Gen-Defekt zu kaschieren.

Der Internationale Klub für Französische Bulldoggen (IKFB), dem sie selbst beinahe 30 Jahre angehört, will sie deshalb aus dem Verein ausschließen. Jutta W. geht dagegen gerichtlich vor.

Der Hintergrund: Ein Zeichen, dass etwas genetisch nicht stimmen kann, ist bei Bulldoggen-Rüden ein Hoden, der nicht mehr im Hodensack liegt, sondern hochgewandert ist. Das kann man operieren. Allerdings müsse man das Tier dann auch genetisch überprüfen, bevor man es für die Zucht freigibt.

Hoden-Operation oder -Massage?

Sie habe eine solche Operation der Hoden aber nie durchgeführt, erklärt die Klägerin vor Gericht. Auch nicht bei der Behandlung der fraglichen Rüden zweier Klienten im Jahre 2013. Dass die Hoden wieder zurückgewandert seien, sei Ergebnis von Massage. Der zuständige Richter sieht keine Veranlassung, an den Worten der erfahrenen Züchterin zu zweifeln.

Sowohl die Klägerin als auch die Vereinspräsidentin, das wird am Donnerstag schnell deutlich, haben ganz offenbar genug von dem Rechtsstreit. Der zuständige Richter nutzt das, um die Parteien zu einem Vergleich zu bewegen.

Und der sieht so aus: Jutta G. verpflichtet sich, bei der anstehenden Mitgliederversammlung im Mai nicht für einen Posten im Vorstand im IKFB zu kandidieren.
Die IKFB-Präsidentin gibt dafür eine Art Ehrenerklärung für Jutta G. ab, der Vorwurf der versuchten Manipulation ist damit vom Tisch. Außerdem wird das Ausschlussverfahren gestoppt. Und alle sind's zufrieden.

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