Fotos zeigen schießenden Böhnhardt und verletztes Opfer
Im Münchner NSU-Prozess hat das Gericht Fotos einer Überwachungskamera gezeigt, die mutmaßlich Uwe Böhnhardt bei einem Banküberfall in Zwickau im Oktober 2005 zeigen.
München - In einer Bildsequenz ist zu sehen, wie der Täter eine Waffe auf einen Angestellten richtet. Ein anderes Bild zeigt das Opfer am Boden.
Ein Ermittler des Bundeskriminalamtes erläuterte, der Täter habe den Auszubildenden der Filiale bedroht und die Öffnung des Tresors verlangt.
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Er habe ihm dann den Rücken zugedreht. Der junge Mann habe sich "nicht anders zu helfen gewusst, als den Täter anzugreifen". Mutmaßlich Böhnhardt habe mit der linken Schusshand um sich herum nach hinten gezielt und abgedrückt. Dabei habe er das Opfer im Bauch getroffen und ein Loch in seine Jacke geschossen. Diese Jacke sei dann nach dem Auffliegen des NSU in der Fluchtwohnung des NSU-Trios in Zwickau gefunden worden, sagte der Beamte.
Die Verhandlung am Dienstag ging trotz eines noch nicht entschiedenen Befangenheitsantrags der beiden Angeklagten Beate Zschäpe und Ralf Wohlleben weiter. Laut Strafprozessordnung muss allerdings eine Entscheidung fallen, bevor die Verhandlung am Mittwoch fortgesetzt werden kann. Dort muss sich Beate Zschäpe als mutmaßliche Mittäterin für alle Verbrechen des NSU verantworten. Dazu zählt vor allem die Serie von neun rassistisch motivierten Morden. Ralf Wohlleben ist wegen Beihilfe angeklagt.