Fotograf angegangen: Landtag prüft Vorfall bei AfD-Wahlparty in München

München - Der Bayerische Landtag prüft einen Vorfall zwischen einem Fotografen und AfD-Anhängern bei der Wahlparty der Fraktion. Der Journalist hatte dem Landtag nach der Veranstaltung berichtet, dass er von einer Gruppe feiernder AfD-Anhänger bedrängt worden sei, von ihnen gemachte Bilder zu löschen.
AfD-Mitarbeiter fühlen sich von Fotografen in Persönlichkeitsrechten beeinträchtigt
Später habe ihn die fünf- bis sechsköpfige Gruppe verfolgt und versucht, an seinen Namen und seine Adresse zu kommen. "Die Situation war mir gegenüber verbal sehr aggressiv und allein durch die Übermacht der Gruppe bedrohlich", steht im Schreiben des Journalisten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Der Fotograf war für eine Bildagentur im Einsatz.
Die AfD-Fraktion erklärte auf dpa-Anfrage: "Bei der Wahlparty der AfD am vergangenen Sonntag haben sich Mitarbeiter von einem Fotografen in ihren Persönlichkeitsrechten beeinträchtigt gefühlt, wonach sie um Löschung der Porträtfotos gebeten haben."
Landtag bittet AfD-Fraktion um Stellungnahme
Nach der Weigerung des Fotografen sei es zu einem "kurzen verbalen Disput" gekommen, den der Parlamentarische Geschäftsführer Andreas Winhart schlichtend habe beenden können. Auch der Fotograf schrieb, dass die Gruppe durch das Eingreifen einer weiteren Person aufgehört habe, ihn zu bedrängen.
Der Landtag erklärte, keine Angaben zum eigentlichen Geschehen machen zu können, da man in der Situation nicht hinzugerufen worden sei. Die Fraktion werde aber mit dem Verhalten der Gäste konfrontiert und um Stellungnahme gebeten.
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) erklärte: "Pressefreiheit ist entscheidend für unsere Demokratie, daher sind jegliche Einschränkungen oder Behinderungen gerade in einem Parlament nicht hinnehmbar. Gäste, die in den Bayerischen Landtag kommen, müssen das zu jeder Zeit beachten."