Forst Kasten: Aktivisten besetzen Wald doch noch weiter

Als sie spontan eine Mahnwache aufbauen, verfolgt sie ein Polizeihubschrauber.
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Aktivisten protestieren mit einem Banner im Forst Kasten.
Aktivisten protestieren mit einem Banner im Forst Kasten. © Bernd Wackerbauer

München - Bis in Forst Kasten Bäume für eine Kiesgrube fallen, kann es zwei Jahre dauern. So lange können sich die Genehmigungsverfahren hinziehen – so lange können die Aktivisten, die den Forst besetzten, aber nicht bleiben. Weil sie studieren, arbeiten oder noch zur Schule gehen, sagt Ingo Blechschmidt (32), ein Mathedozent.

Sie hatten ihre Versammlung deshalb bis Donnerstag angemeldet. Als der Stadtrat da die Kiesgrube genehmigte, hatte sich eine Gruppe Aktivisten in der Nacht entschieden, im Wald eine Mahnwache abzuhalten – mit Planen, Bannern, Sitzgelegenheiten. Dabei habe sie ein Polizeihubschrauber verfolgt, sagt Blechschmidt. Er hält dies für unverhältnismäßig.

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Wie lange die Aktivisten bleiben, ist unklar

Die Polizei teilt wiederum mit, dass die Aktivsten in der Nacht erneut eine Spontanversammlung anmelden konnten. Seitdem sei die Polizei mit "ausreichend Einsatzkräften" vor Ort. Der Hubschrauber sei nötig gewesen, da es sich um ein abgelegenes Waldstück handle.

Wie lange die Aktivisten nun bleiben, sei unklar, sagt Blechschmidt. Derweil bekommen sie Unterstützung. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post wandte sich an OB Dieter Reiter (SPD) und forderte ihn auf, sich mit allen Mitteln für den Wald einzusetzen.

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9 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 22.05.2021 16:17 Uhr / Bewertung:

    Es ist doch absurd, was mit dem Kasti passiert.
    Da werden Stadträte "gezwungen", der Abholzung und den Kiesabbau zuzustimmen, sonst haften alle dafür. Und wer möchte schon gerne eine vielleicht fünf, sechsstellige Summe aus seinem Privatvermögen bezahlen.

    Kiesabbau für Strassenbau und Betonherstellung. Es wird in München genug abgerissen, dass man wiederverwerten kann. Betonherstellung ist bekanntermaßen sehr energieaufwändig.

    Und bis die abgeholzten und dann neu gepflanzten Bäume soweit sind, dass sie wieder CO2 filtern können, vergehen Jahrzehnte. Ergo...für Münchens Kleinklima eine Todsünde.

  • am 22.05.2021 10:18 Uhr / Bewertung:

    Sogenannte „Aktivisten“ sind halt als cool bei mehr oder weniger jungen Leuten angesehen. Solange sie rechtsstaatliche Regeln einhalten ist dagegen nichts einzuwenden. Sobald Polizisten (vorsätzlich) verletzt werden, s. Hambacher Forst, ist endlich mal mit aller Härte des Staates gegen dann linke Terroristen einzuschreiten.

  • 089 am 24.05.2021 17:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Genau! Wie damals in Wackersdorf!

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