Foodwatch: „Schuhbeck wirbt für Mogelprodukte“
MÜNCHEN/ BERLIN - Sternekoch Alfons Schuhbeck wird nicht müde zu betonen, wie wichtig frische Zutaten sind. Doch laut Foodwatch verkauft er unter seinem Namen nichts anderes als Tütensuppe und „Wasser in Dosen“.
Die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch attackiert den Lebensmittel-Produzenten Escoffier und Sternekoch Alfons Schuhbeck. „Irreführung der Verbraucher“ wird ihnen vorgeworfen. „Hier wird mit Zusatzstoffen vollgestopfte Standardware überteuert als Feinkost verkauft und den Verbrauchern das Geld aus der Tasche gezogen“, kritisiert Anne Markwardt, Leiterin der Foodwatch-Kampagne „abgespeist.de“.
Zu der Escoffier-Produktreihe gehören laut Markwardt eine Buttersauce ohne Butter („Café de Paris“), ein Fischfond mit Rindfleischextrakt und eine Würzpaste mit Mono-Natriumglutamat. „Fernsehkoch Schuhbeck erweckt durch seine Werbung für Escoffier-Produkte den Eindruck, als handele es sich um hochwertige Qualitätsware“, so die Kritik von Foodwatch.
Der Unterschied zwischen Maggi und Schuhbeck: Allein der Preis.
Als „besonders dreiste Irreführung“ prangern die Verbraucherschützer die Escoffier „Duett Champignon Creme-Suppe“ an. Denn ihre Zutatenliste unterscheidet sich laut Anne Markwardt „kaum von der einer Maggi-Champignon Creme-Suppe". Wichtigster Unterschied ist der Preis: Das Escoffier-Produkt kostet etwa das Dreifache.
Die Duett-Suppe wird in zwei Dosen verkauft, die zusammengerührt werden müssen. In der einen sei das Pulver. In der anderen Wasser mit Salz, ein paar Gewürzen und Geschmacksverstärker. „Sternekoch Alfons Schuhbeck ist sich nicht zu schade, den Leuten zu horrenden Preisen Wasser in Dosen zu verkaufen. In seinen Kochbüchern singt er das Hohelied der frischen Zutaten, dann nutzt er das Vertrauen der Menschen in ihn schamlos aus und dreht ihnen Mogelprodukte an“, kritisiert die Foodwatch-Sprecherin.
Alfons Schuhbeck und Escoffier wiesen die Vorwürfe im Internet-Portal Spiegel online zurück. Er berate die Firma in Sachen „Trends, Geschmack und individuelle Verfeinerungsmöglichkeiten“, so der Spitzenkoch. Mit Herstellung oder Preisgestaltung habe er aber nichts zu tun. Escoffier echauffierte sich, der höhere Preis sei durch die im Vergleich zu herkömmlichen Tütensuppen aufwändigere Herstellungsmethode und die teurere Weißblech-Verpackung gerechtfertigt.
ber
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