Fonsi: Mit donnerndem Applaus in den Ruhestand

Noch bis zur letzten Stunde brütete Christian Springer über seiner Rede zum Starkbieranstich im Löwenbräukeller – Hoeneß bekommt dreieinhalb Jahre, Krätz Bewährung, am Sonntag ist Kommunalwahl: Wo anfangen?
Es ist das letzte Mal, dass Christian Springer als Fonsi, Kassenwart von Neuschwanstein, auf der Bühne stehen wird – „Aber ich hoff’, dass ich nächstes Jahr wiederkommen darf, dann halt ohne Kappn“. Wichtig also, dass die Rede sitzt wie die Kluft des Kassenwarts. Und das tut sie. Mit tosendem Applaus entlässt das Publikum seinen Fonsi in den Ruhestand.
Hoeneß – ein Thema, mit dem der Fonsi sich nicht lang befassen mag. Lieber nimmt er die OB-Kandidaten aufs Korn, erklärt dem Publikum die Wahlzettel: „Nein, das ist nicht der neue Plan der Stammstrecke, das ist die Liste zur Stadtratswahl!“ Aber zwischen den Pointen schlägt der Fonsi auch ernste, kämpferische Töne an. Als er mit dem Wohnwahnsinn abrechnet zum Beispiel – „In der bayerischen Verfassung steht: Jeder Bewohner Münchens hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung. Das merkt’s ihr euch, bitteschön!“
Ein Geheimnis, das hatte er schon im Vorfeld versprochen, das würde im Löwenbräukeller gelüftet werden: Was verbirgt sich in Fonsis Aktentasche? Es ist eine Flasche, „ihr werdet enttäuscht sein, es ist kein Bier drin – es ist der Geist von Neuschwanstein.“ Flugs hüllt sich Springer in eine Märchenprinzrobe und schmettert zum krönenden Abschluss eine Opernarie. Ein skurril-komischer Schlusspunkt.
Nächste Woche folgt der Höhepunkt der Starkbieranstich-Reihe: Am Mittwoch derbleckt die Bavaria am Nockherberg, inszeniert Marcus Rosenmüller sein Singspiel. Vor Ort haben allerdings nur geladene Gäste das Vergnügen.