Flughafen München: Zoll findet gebratenes Nagetier im Fluggepäck

München - Eine Weißwurst ist ganz bestimmt auch nicht immer jedermanns Sache – vor allem ohne süßen Senf vom Händlmaier. Doch was Zöllner am Münchner Flughafen bei einer Gepäckkontrolle fanden, ist kulinarisch gesehen eine ganz andere Herausforderung: ein am Stück gebratenes Nagetier.
Als die Beamten Ende der vergangenen Woche das Gepäck einer Frau aus dem Togo kontrollierten, entdeckten sie im Koffer ein Nagetier der Gattung Agutis, eine Art Meerschweinchen. Die Zöllner kassierten den Braten sofort ein. Das Nagetier war gut versteckt, aber nicht gut genug, als dass es beim Röntgen nicht auf dem Monitor zu sehen gewesen wäre.
Zoll am Flughafen München: "Fleisch wegen tierseuchenrechtlicher Regelung nicht einfuhrfähig"
Agutis sehen ungefähr aus wie große, hochbeinige Meerschweinchen, sie werden 42 bis 62 Zentimeter lang, wiegen zwischen eineinhalb und vier Kilo und stammen eigentlich aus Südamerika.
"Das Fleisch ist aufgrund tierseuchenrechtlicher Regelungen nicht einfuhrfähig", erklärte Thomas Meister, Sprecher des Hauptzollamtes München. Grundsätzlich ist das Mitbringen von Fleisch und Milch sowie daraus hergestellter Erzeugnisse aus Nicht-EU-Ländern untersagt, um ein Einschleppen von Tierseuchen in die Europäische Union zu vermeiden, so der Zoll. Der Nager wurde beschlagnahmt und wird entsorgt.
Von Federmäusen, Rohrratten anderen Schmankerln
Der Zoll am Flughafen stößt bei Kontrollen immer wieder auf derart exotische Delikatessen. Erst im Januar wurden bei einem 36-jährigen Fluggast im Gepäck Teile einer Ziege beschlagnahmt. 16 Kilo samt dem Schädel, Innereien und Beinen – waren als Geschenk ungekühlt in einem Karton verpackt.

Die Liste der beschlagnahmten Schmankerl ist noch viel länger: Am Münchner Airport wurden auch schon gebratene Rohrratten, gebratene Fledermäuse und auch schon zwei Antilopen im Reisegepäck von Fluggästen entdeckt.