Flughafen München: Erneuter Streik kommende Woche
München - Reisende müssen sich erneut auf Streiks am Münchner Flughafen einstellen: Die Gewerkschaft Verdi weitet ihre Warnstreiks am Montag auf die größeren deutschen Flughäfen aus.
Aufgerufen sind die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenverkehrsdienste am Flughafen München und auch in Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle.
Flughafen München: Streik hat "massive Auswirkungen auf den Flugbetrieb"
Wie viele Flüge ausfallen werden, kann der Flughafen München bisher nicht abschätzen. Das sagt Sprecher Henner Euting der AZ am Freitag. "Das können wir aktuell gar nicht sagen, weil wir erst vom Streik erfahren haben. Jetzt wird es an die Airlines kommuniziert und die erstellen entsprechend ihre Flugpläne."
Er schätzt, dass mehr Details erst im Laufe des Wochenendes bekannt werden. Aus Erfahrung vom Streik in der vergangenen Woche sagt er: "Wir hatten den finalen Flugplan am Nachmittag des Vortags." In diesem Fall wäre das der Sonntag. Fluggäste sollen sich an ihre Fluggesellschaften wenden.
In einer Mitteilung rechnete der Flughafen mit "massiven Auswirkungen auf den Flugbetrieb", auch wenn noch nicht abzusehen sei, wie hoh die Streikbeteiligung bei den einzelnen Dienstleistern ausfallen werde. Es gelte: "Passagiere müssen sich auf einen sehr stark reduzierten Flugplan und Verspätungen einstellen."

Großteil der Flüge in München wird wohl annulliert
Beim letzten, damals 48-stündigen Warnstreik Ende Februar hatten in München nur rund 200 von 1600 Flügen stattfinden können. Damals waren allerdings andere wichtige Flughäfen wie Frankfurt nicht betroffen. Erfahrungsgemäß kann dies die Auswirkungen aber verstärken.
Für Montag waren in München rund 820 Flüge geplant. Der größte Teil werde annulliert werden, kündigte der Flughafen an. "Es wird erwartet, dass im Laufe des Wochenendes aktuelle Fluginformationen auf den Webseiten des Flughafens und der Airlines veröffentlicht werden." Für den darauffolgenden Dienstag, 11. März, erwartet der Airport "einen weitgehend regulären Flugbetrieb".
Hintergrund ist der Warnstreiks ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht.
Das fordert Verdi
"Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen", so die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle. Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück.
Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV kritisierten die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur scharf.
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