Flughafen: Familien-Asylantrag und Wochenende im Knast

Eine russische Familie auf der Flucht und ein Kosovare, der wegen mehrerer Strafzettel den Gang nach Stadelheim antreten musste: Die Bundespolizei am Flughafen hatte am Wochenende einiges zu tun.
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Der Kosovare landete in Stadelheim. (Symbolbild)
Bundespolizei Der Kosovare landete in Stadelheim. (Symbolbild)

München - Ein 27-jähriger Familienvater war mit seiner Partnerin (23) und seinem einjährigen Sohn eigentlich unterwegs von Belgrad über München nach Chisinau (Moldawien), zumindest laut Flugbuchung. Kaum im Erdinger Moos angekommen, bat der Russe für sich und seine Familie am Samstagabend jedoch bei der Bundespolizei um Asyl.

Die Familie würde aufgrund ihrer tschetschenischen Wurzeln in Russland verfolgt, so die Aussage des Mannes. Da sie eine sogenannte Non-Schengen-Umsteigeverbindung hatten, wäre die Familie eigentlich gar nicht kontrolliert worden. Sie aber steuerte direkt die Einreisekontrolle der Bundespolizei an und stellten einen Asylantrag. Der Familienvater sagte aus, er hätte nicht als Spitzel für die Regierung arbeiten wollen, daraufhin habe man ihm gedroht, er werde erschossen. Außerdem sei er schon dreimal grundlos inhaftiert worden.

Die Beamten brachten die Familie in eine Unterkunft, nun muss das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entscheiden.

Mit Strafzetteln ins Gefängnis

Schon am Freitag ging den Beamten bei der Einreise ein 46-jähriger Kosovare ins Netz, der mit Haftbefehl gesucht wurde. Der Mann hatte gegen ihn verhängte Bußgelder nicht bezahlt. Dafür sollte der Kosovare an die niederbayerische Justiz insgesamt 126 Euro bezahlen. Als Entscheidungshilfe für den Mann hatten die Richter zwei Tage Erzwingungshaft angesetzt.

Bei seiner Rückkehr aus dem Kosovo nahmen Bundespolizisten den Wahl-Bayer  fest. Es hieß: bezahlen oder Haft. Weil der 46-Jährige nicht zahlen konnte oder wollte, brachten ihn die Beamten nach Stadelheim, wo er dann das Wochenende verbrachte.

Lesen Sie hier: Da Gloria Martins: Polizei bekommt mehr Munition

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