Flughafen: Bundespolizei zeigt Schwarzarbeiter an
München - Bei der Vernehmung erklärte der Beschuldigte, er sei in Hannover gewesen, habe dort bei seinem Bruder gewohnt und unregelmäßig bei verschiedenen Arbeitgebern - meist auf dem Bau für 80 bis 100 Euro pro Tag - gearbeitet. Das habe er schon des Öfteren gemacht. Er müsse schließlich seine Familie in Albanien ernähren. Allerdings hatte der junge Mann dies weder bei der zuständigen Behörde angezeigt noch eine Arbeitsgenehmigung beantragt. Ohne eine solche hätte sich der Albaner in Deutschland aber nur zu touristischen oder Besuchszwecken aufhalten dürfen, und das auch nur maximal neunzig Tage pro Halbjahr.
Da der 27-Jährige nie einen Aufenthaltstitel oder gar eine Arbeitserlaubnis beantragt hatte, zeigten ihn die Bundespolizisten wegen unerlaubten Aufenthalts im Bundesgebiet, unerlaubter Einreise, unerlaubter Arbeitsaufnahme, Verstoßes gegen das Sozialgesetzbuch und Betrugs an.
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Des Weiteren sollten die Beamten herausfinden, dass der junge Mann bereits sechs Mal, insgesamt mehr als 400 Tage unerlaubt in Deutschland gewesen und die meiste Zeit davon auch der Schwarzarbeit nachgegangen war. Außerdem hatte der 27-Jährige 10.000 Euro in bar bei sich. Dieses Geld habe er sich in Deutschland erarbeitet.
Seine Heimreise durfte der Albaner erst nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen - und mit einer Anzeige im Gepäck - antreten. Außerdem musste er auf Weisung des Landshuter Staatsanwalts noch 7.200 Euro zur Sicherung des Strafverfahrens bei der Bundespolizei hinterlegen.
Bildunterschrift: Bundespolizisten am Münchner Flughafen deckten im vergangenen Jahr mehr als 7.000 Straftaten auf. Hier eine Einreisekontrolle im Terminal 2.
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