Flüchtlingskosten: Die Stadt zahlt 100 Millionen drauf

München - Der allergrößte Flüchtlingsansturm ist vorläufig vorbei. Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) wird im Stadtrat heute deshalb eine kurze Bilanz ziehen. Fast 850 Millionen Euro hat die Stadt in den Jahren 2015 und 2016 für die Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden ausgegeben. Den Großteil davon bekommt sie vom Bund oder dem Freistaat erstattet. Auf Kosten in Höhe von rund 100 Millionen Euro wird die Stadt aber wohl sitzenbleiben.
Etwa 40 Millionen davon gehen aufs Personalkonto. Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 wurden im Sozialreferat ungefähr 300 neue Stellen geschaffen, um den zusätzlichen Verwaltungsaufwand überhaupt schultern zu können.
22 Millionen verschlangen die Planung und der Bau neuer Unterkünfte. Gute 21 Millionen hat die Stadt in freiwillige Bildungsleistungen gesteckt, zum Beispiel in zusätzliche Deutschkurse. Sozialreferentin Schiwy hofft, die 100 Millionen noch etwas reduzieren zu können. Auf jeden Fall verloren sind aber die Kosten für die Betreuung jugendlicher Flüchtlinge, bei denen das Sozialreferat unter Schiwys Vorgängerin Brigitte Meier (SPD) die Abrechnungsfrist verpasst hat.
Den neuesten Berechnungen zufolge handelt es sich dabei noch um 3,6 Millionen. Meier war Mitte 2016 wegen der Abrechnungs-Affäre nicht erneut zur Wahl angetreten.