Flüchtlinge: Zahlen, Fakten, Schicksale

München - Seit Jahresbeginn sind rund 60 000 Flüchtlinge in Bayern angekommen, allein am Dienstag fast 1000 Frauen, Männer und Kinder. Woher kommen diese Menschen? Wie leben sie? Die Fakten:
Herkunftsländer
Die meisten Menschen, die 2015 im Freistaat einen Asylantrag gestellt haben, stammen laut Sozialministerium aus dem Kosovo (31,9 Prozent). 14,2 Prozent sind vor dem blutigen Bürgerkrieg in Syrien geflohen, 10,8 Prozent aus Albanien eingereist. Die nächstgrößten Gruppen kamen aus Nigeria (5,3 Prozent) und der Ukraine (5,2 Prozent).
Laut Bayerischem Flüchtlingsrat ist unter den Balkan-Flüchtlingen ein hoher Anteil von Roma, die in ihren Heimatländern verfolgt und diskriminiert werden.
Unterbringung
26 000 der 2015 registrierten Neuankömmlinge wurden auf andere Bundesländer verteilt.
In Bayern leben derzeit knapp 80 000 Asylbewerber (darunter auch viele, die lediglich geduldet sind).
11 Prozent der Menschen wohnen in Erstaufnahmeeinrichtungen wie der Münchner Bayernkaserne, etwa ein Fünftel in den 224 Gemeinschaftsunterkünften des Freistaates. 19 Prozent sind in Privatwohnungen einquartiert und 49 Prozent in dezentralen Unterkünften der Kreise.
München
In der Landeshauptstadt leben momentan rund 7200 Flüchtlinge, 4100 von ihnen in der Bayernkaserne und ihren Dependancen.
Unbegleitete Minderjährige
Neben den erwachsenen Flüchtlingen und Familien erreichen immer mehr Minderjährige und Heranwachsende Bayern allein.
2014 waren es 3400, heuer sind es zum Halbjahr bereits 3000, bis Silvester wird mit insgesamt 10 000 gerechnet.
Aktuell werden 8500 junge Flüchtlinge durch die Jugendhilfe betreut. Für mehr als 4000 von ihnen, darunter 2200 Minderjährige, ist die Stadt München zuständig.
Prognose
Deutschlandweit werden bis Jahresende insgesamt rund 400 000 neue Asylbewerber erwartet. Nach dem Königsberger Schlüssel werden 15 Prozent dieser Menschen in Bayern untergebracht.
Bei der Stadt München rechnet man damit, dass bis dahin Wohnmöglichkeiten für 12 000 bis 15 000 Flüchtlinge geschaffen werden müssen.