Flüchtlinge schreiben an Reiter: „Halten Sie Ihr Versprechen!“

Die Demonstranten kritisieren den OB in einem Offenen Brief, laden ihn ins Lager ein und protestieren ab Montag wieder in der Stadt
Natalie Kettinger |
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Dieter Reiter beim ersten Gespräch mit den Teilnehmern des Hungerstreiks – es war nicht das einzige.
dpa Dieter Reiter beim ersten Gespräch mit den Teilnehmern des Hungerstreiks – es war nicht das einzige.

München - Sie lassen nicht locker, auch wenn etwas Geduld vermutlich zielführender wäre: Die Flüchtlinge, die am Sendlinger Tor in den Hungerstreik getreten waren, haben in einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter kritisiert, dass sie die Stadt verlassen mussten. Was sowieso nur vorübergehend war – ab Montag werden sie erneut in München demonstrieren. Mit einem Infostand. Wieder am Sendlinger Tor.

Bis zu den Gesprächen am Runden Tisch, zu denen der OB sowohl Landes- als auch Bundespolitiker eingeladen hat und die nach AZ-Informationen Anfang übernächster Woche stattfinden.

Sie seien von OB Reiter und Sozialreferentin Brigitte Meier aus München „herausgeworfen“ worden, schreiben die Mitglieder des Flüchtlingsnetzwerkes „Refugee Struggle for Freedom“: „Am Dienstag, 2. 12. 14, kamen Polizeikräfte zu den Orten, an denen wir in München untergebracht waren und zwangen uns zu gehen.“ Im Gespräch mit der AZ wirft einer der Sprecher den Polizisten vor, dabei „extrem gewaltsam“ vorgegangen zu sein.

AZ-Kommentar zum Thema: Ein PR-Gau

Laut Dieter Reiter war mit den Asylbewerbern vereinbart worden, dass sie sich nach Beendigung des Hungerstreiks am Donnerstag ein paar Tage hier erholen – und dann in die Unterkünfte zurückkehren, aus denen sie zum Protest in die Stadt gekommen waren. Als die Männer sich weigerten, den Rückweg anzutreten, schaltete die Stadt die Polizei ein.

„In den Medien wurde berichtet, dass die Stadt mehr als 100 Angebote erhalten hatte, um NonCitizens unterzubringen. Warum ist es für uns also nicht möglich, in München zu bleiben?“, schreiben die Asylbewerber, und dass sie sich getäuscht fühlen. Es habe sich wieder gezeigt, dass Geflüchtete kein Teil der Gesellschaft seien.

„Verehrter Hr. Reiter, Ihre Worte waren ,dies muss sich ändern’. In welchen Jahrhundert? Warum kommen Sie nicht mit uns, um im Lager zu leben? (...) Wir verlangen, dass Sie dieses Versprechen halten.“

Ein Leben in Gemeinschaftsunterkünften komme für sie nicht mehr in Frage.

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