Flüchtlinge in München: Ein PR-Gau

München - Kinder, die mutterseelenallein am Stacheldrahtzaun vor der syrisch-türkischen Grenze ausharren, Frauen, die um ihre Männer weinen, Männer, die nur knapp Folter und Tod entkommen sind: Wer von den Bildern der vergangenen Monate nicht angerührt ist, muss ein Herz aus Stein haben. Entsprechend groß waren auch das Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Eine kleine Gruppe ist nun drauf und dran, genau das zu verspielen.
Wären die Münchner Flüchtlinge ein Unternehmen, sollten sie ihren PR-Chef feuern. Mit den jüngsten Aktionen haben sie sich und vor allem den vielen Asylsuchenden, die nicht auf Krawall aus sind, einen Bärendienst erwiesen. Erst die fragwürdige Aktion am Sendlinger Tor, mit der ein pauschales Bleiberecht für alle erpresst werden sollte. Dann München-kritische Äußerungen gegenüber Journalisten, die man in dieser Stadt auch Zugereisten aus Hamburg übel nehmen würde.
Und jetzt auch noch der Offene (und vor allem freche) Brief an Dieter Reiter, also ausgerechnet jenen Politiker, der sich Zeit für sie genommen hat, die Probleme ernst und in Angriff nimmt. Ein PR-Gau. Die Flüchtlinge brauchen für ihre Anliegen dringend Berater, die keine Ideologen sind, sondern Pragmatiker.