Flüchtlinge haben in München keine Chance auf Privatsphäre

Die Stadtratsfraktion der Grünen weist mit einem Antrag an Oberbürgermeister Dieter Reiter auf einen unangenehmen Zustand in einer Münchner Flüchtlingsunterkunft hin: Sichtschutzwände sind dort nur 1,60 Meter hoch – also im Prinzip wirkungslos.
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So geht's auch: In der Traglufthalle bei Neubiberg sind die Sichtschutzwände ausreichend hoch.
dpa So geht's auch: In der Traglufthalle bei Neubiberg sind die Sichtschutzwände ausreichend hoch.

München – Die Grünen haben gleich mehrere Kritikpunkte an der ersten Münchner Leichtbauhalle für Flüchtlinge angebracht: So müsse man für einen simplen Gang zur Toilette die Halle verlassen und über den unbefestigten Boden zu einem der Sanitätscontainer laufen. Außerdem würden Eltern von krabbelnden Kindern vor große Probleme gestellt, da die einzelnen Wohnparzellen nur durch Vorhänge (und nicht durch Türen) abgetrennt sind, die Kinder also jederzeit ausreißen und in einer anderen 200 Parzellen verschwinden könnten.

Doch diese beiden Punkte verblassen etwas gegenüber dem größten Problem der Unterkunft: Die Trennwände zwischen den einzelnen Parzellen sind lediglich 1,60 Meter hoch. Nahezu jeder erwachsene Mensch kann also aufrecht stehend in alle anderen Parzellen reinschauen. Von Privatsphäre dementsprechend keine Spur. Das stellt laut Antrag der Grünen "vor allem die dort lebenden Frauen vor unlösbare Probleme und ist nicht vertretbar".

Als Begründung für die viel zu geringe Höhe der Parzellenwände wird offenbar der Brandschutz angeführt. Dies irritiert die Grünen, da bei einer anderen Traglufthalle in Karlsfeld hingegen 2,80 Meter hohe Trennwände offenbar auch mit dem Brandschutz vereinbar waren.

Die Grünen fordern Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) daher auf, sich dafür einzusetzen, dass in solchen Massenunterkünften grundsätzlich Trennwände von mindestens 2,00 Meter Höhe verbaut werden und das Brandschutzkonzept gegebenenfalls dementsprechend angepasst wird.

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