Fluchtziel Deutschland: Afghane bittet Polizei um Asyl
München - Am Flughafen angekommen, zeigte der 49-Jährige den Polizisten seinen russischen Reisepass und ein Flugticket von Moskau über München nach Punta Cana. Ein gültiges Visum für sich und seine beiden Söhne (18 Monate alt) hatte er allerdings nicht. Als Grund für seine Einreise nannte der Mann Verfolgung - in Afghanistan durch die Taliban und in Russland aufgrund seiner afghanischen Herkunft.
Er erzählte weiter, dass er in Afghanistan für eine Sicherheitsfirma gearbeitet habe, die für den Schutz der Nato und ISAF-Truppen verantwortlich war - so habe er auch deutsche Soldaten beschützt. Nach Abzug der Truppen wurde er allerdings von den Taliban bedroht, er musste um sein Leben und das seiner Familie fürchten. Im Oktober sei er dann mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Russland geflogen, wo sie auch "laufend bedroht wurden". Aus diesem Grund sei seine Frau vor einer Woche von Murmansk aus nach Norwegen gegangen - wo sie jetzt genau ist, wisse er aber nicht.
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Der 49-Jährige sieht Deutschland als letzte Fluchtmöglichkeit an, nachdem er auch mit den russischen Behörden wieder Probleme gehabt habe. Er wolle hier Asyl beantragen und zumindest die beiden Kleinkinder zu ihrer Mutter nach Norwegen bringen.
Der Mann sowie seine beiden Kinder wurden von der Polizei dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben. Nun wird über einen entsprechenden Asylantrag entschieden.
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