Flohmarkt auf der Theresienwiese: Schnäppchenjagd trotz Schmuddelwetter

München - Müsste man den Flohmarkt des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) auf der Theresienwiese mit einem Wort beschreiben, dann wäre "bunt" sicherlich eine gute Wahl. Denn bunt sind nicht nur all die Gegenstände, die am Samstag zum Verkauf stehen, sondern auch das Publikum – und nicht zuletzt die zu ergatternden Schnäppchen.
Die auch ungewöhnlich sein können. Studentin Madeline Schatz trägt ein Schaufensterpuppenbein durch die Reihen. "Man findet hier echt kuriose Sachen", sagt sie. Die 22-Jährige erzählt, dass sie auf dem Wiesn-Flohmarkt schon mal Puppenteile gekauft hat.
Rund 1.600 Stände am Flohmarkt auf der Theresienwiese
"Deswegen bin ich heute nochmal hier. Die sind für ein Kunst-Projekt mit Puppen-Stücken und mir hat noch ein Bein gefehlt." Und das hat sie tatsächlich an einem der rund 1.600 Stände auf dem Flohmarkt gefunden.

Am Fuße der Bavaria, mit Blick aufs blaue Riesenrad des Frühlingsfests treffen sich an diesem Samstag alle: Familien mit Kindern, lustige Studentengruppen und Senioren. Sowohl Flohmarkt-Profis als auch Spontanentschlossene schlendern entspannt über die gut gefüllte Theresienwiese – Coronabeschränkungen gibt es keine. Dafür Schätze und Trödel aller Art.
Instrumente, Kleidung, Antiquitäten, Spielzeug, Schmuck – jeder Stand hat anderes zu bieten. So mancher Verkäufer versucht das Einkaufserlebnis an seinem Stand offenbar durch fröhliche Musik zu optimieren.
Vielleicht soll sie aber auch von den dunklen Wolken ablenken, die am Samstagvormittag am Himmel aufziehen. Die meisten der Tausenden Besucher und Verkäufer ignorieren das aber gekonnt.
Flohmarkt-Organisatoren: "Wir sind, wie die Aussteller, sehr zufrieden"
Auch Hamdi Damar (44) macht am Samstag ein gutes Geschäft – mit Puppen: Er verkauft die 450 Barbies seiner Frau und seines Kindes. "Seit 1982 haben wir die Puppen gesammelt." Fünf Euro nimmt er pro Barbie. "Vor drei Jahren war ich auch schon auf diesem Flohmarkt." Damals habe er weniger Puppen dabei gehabt. "Aber die Leute kaufen sie sehr gerne! Ich bin sehr zufrieden." Dass das Geschäft gut läuft, dürfte ihn besonders in Anbetracht der Standgebühr freuen: 160 Euro hat er dafür gezahlt, an diesem Samstag verkaufen zu dürfen.

"Der Erlös aus den Gebühren kommt dem Münchner Roten Kreuz für soziale und humanitäre Aufgaben zu", erklärt BRK-Sprecherin Andrea Frauscher. "Zum Beispiel die Ausrüstung von Ehrenamtlichen wird hierdurch finanziert." Der Flohmarkt ist für sie ein voller Erfolg: "Wir sind, wie die Aussteller, sehr zufrieden – auch wenn aufgrund des Wetters schätzungsweise weniger Besucher gekommen sind als sonst."
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