Fliegerbombe im Arnulfpark: "Sie hätte jederzeit hochgehen können"
MÜNCHEN - Sie lag nur vier Meter neben den Gleisen im Arnulfpark. Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sorgte am Donnerstag für Aufregung und massive Behinderungen. Sprengmeister Josef Beier zur AZ: "Der Zünder war völlig intakt, die Bombe scharf."
Nach zehn Minuten ist alles vorbei. Sprengmeister Josef Beier hat die Zehn-Zentner-Bombe entschärft, die am Donnerstagmorgen bei Bauarbeiten im Arnulfpark entdeckt worden war - ganze vier Meter von den Bahngleisen entfernt. Wie Beier der AZ erzählte war der Zünder noch voll funktionsfähig, die Bombe scharf. "Sie hätte jederzeit hochgehen können." Die Fliegerbombe mit 260 Kilogramm Sprengstoff war beim Aufprall vor mehr als 60 Jahren in zwei Teile zerbrochen.
Die Bombe war am Donnerstagmorgen entdeckt worden. Aus Sicherheitsgründen wurde nach Absprache mit dem verständigten Sprengmeister das Gebiet im Umkreis von 500 Metern zur Sperrzone erklärt. Mehr als 300 Wohnungen und Büros wurden geräumt. Etwa 200 Beamte der Münchner Polizei, der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei waren im Einsatz. Unterstützt wurden sie durch 80 Feuerwehrleute und Rettungskräfte.
Wegen der Bombenentschärfung musste der Bahnverkehr entlang der Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Hirschgarten für rund eine Stunde gesperrt werden. Betroffen waren der S-Bahnverkehr sowie die Regional- und Fernzüge. Um die wartenden Reisenden am Münchner Hauptbahnhof versorgen zu können, wurde das Servicepersonal kurzfristig aufgestockt. Die MItarbeiter gaben Auskünfte und versorgten die Reisenden mit warmen und kalten Getränken. Laut Bahn normalisierte sich der S-Bahn- und Fernverkehr im Laufe des Nachmittags wieder.
Auch der Autoverkehr war von den Behinderungen betroffen: Die Donnersbergerbrücke wurde vorübergehend gesperrt werden, was zu Verkehrsbeeinträchtigungen und Staus führte. Besonders betroffen waren die Arnulfstraße und die Landsberger Straße.