Fliegerbombe blockiert S-Bahn-Stammstrecke
Landsberger Straße 240: Erneut wird hier ein Kriegs-Relikt gefunden und am Abend entschärft
Laim - Bomben-Alarm zum Knallerspiel! An einer Baustelle an der Landsberger Straße haben gestern Arbeiter eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden – zum zweiten Mal innerhalb einer Woche. An fast der gleichen Stelle.
Bereits am vergangenen Donnerstag verpassten rund 1000 Münchner den Anstoß des EM-Viertelfinales Tschechien-Portugal wegen eines Funds. Die Anwohner mussten vor der Entschärfung gegen 20 Uhr aus ihren Häusern raus – um 20.45 Uhr war Anpfiff. Erst nach 22 Uhr durften sie alle wieder heim. Da war das Spiel fast vorbei.
Beide Fälle gleichen sich. Wieder war’s eine Fliegerbombe. Gegen 12 Uhr stießen die Arbeiter beim Graben auf das 225-Kilo-Exemplar. Verglichen mit der letzten Bombe ist sie klein – 450 Kilo wog das Trumm vergangene Woche.
Wieder passierte es auf der Baustelle an der Landsberger Straße 240, kurz vor dem S-Bahnhof Laim, zwischen der Straße und den Gleisen Hier heben die Arbeiter gerade eine große Baugrube aus, in naher Zukunft soll an dieser Stelle unter anderem ein Lebensmitteldiscounter stehen.
Den ganzen Donnerstagnachmittag lang berieten sich Feuerwehr und Polizei. Schließlich müssen bei einer Entschärfung die ganze Gegend rund um den Fundort abgeriegelt und die Stammstrecke gesperrt werden. Am Ende entschieden sich die Experten, die Bombe mitten in der ersten Halbzeit des Fußballklassikers zu entschärfen.
Ab 20.30 Uhr herrschte deshalb wieder Chaos bei der S-Bahn – genau wie, erraten, auch vor einer Woche. Die Bahngleise zwischen Pasing und Donnersbergerbrücke wurden komplett gesperrt.
Betroffen waren sowohl die S-Bahnen als auch Fern- und Regionalzüge. Erst nachdem die Bombe um 21.30 Uhr entschärft war, fuhren wieder Züge. So lange wendeten die Bahnen nach Garmisch-Partenkirchen, Augsburg, Ingolstadt und ins Allgäu schon an Bahnhöfen im S-Bahnbereich oder wurden zurückgehalten – mit entsprechenden Verspätungen. Fernverkehrszüge aus und nach Augsburg und Ingolstadt wurden über den Nordring und den Ostbahnhof zum Hauptbahnhof umgeleitet – mit Verspätungen von 20 bis 30 Minuten.
Und weil auch die Landsberger Straße gesperrt war, kamen auch viele Autofahrer zu spät zum EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien.
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