Fliegende Karten und komische Tricks

„Magic! Zauber der Illusion“: Sechs Tage lang teilt sich Weltmeisterin Juliana Chen die Bühne mit Großillusionisten und Zauberkomödianten
von  Abendzeitung

„Magic! Zauber der Illusion“: Sechs Tage lang teilt sich Weltmeisterin Juliana Chen die Bühne mit Großillusionisten und Zauberkomödianten

Sie wirbelt über die Bühne wie eine Flamencotänzerin, schnippt mit grazilen Bewegungen eine Karte nach der anderen aus den Fingern, jongliert die Karten durch die Luft und steht schließlich in einem Konfettiregen aus tausenden weißen Kartenschnipseln auf der Bühne, japanischen Kirschblüten gleich: Juliana Chen verzaubert ab heute das Publikum bei „Magic“ – der neuen Zaubershow mit bekannten Magiern wie Christian Farla, Ed Alonzo und Kevin James – mit Karten- und Ping-Pong-Tricks. Wie das funktioniert?

Ihr Geheimnis wird eine Magierin natürlich nie preisgeben – schon gar nicht eine Weltmeisterin im Fach Manipulation. So viel verrät die gebürtige Chinesin dann aber doch: „Man muss sehr hart arbeiten und ein spezielles Training machen. Das ist ja hier kein Schönheitswettbewerb.“

Wert auf Schönheit und Anmut legt Chen aber durchaus: Sie zieht für ihre Auftritte traditionelle Kostüme an, und statt sich allein auf die faszinierende Wirkung ihrer Fingerfertigkeit zu verlassen, schafft sie ein Gesamtkunstwerk aus Magie, Tanz, Musik und Choreographie.

Ihr Handwerkszeug lernte Chen auf einer Artistenschule in China: Mit zwölf wurde sie, wie viele andere Kinder auch, begutachtet, gemessen und gewogen – und für geeignet befunden, eine Ausbildung als Ballerina anzufangen. Es war eine harte Schule, mit Unterricht von 5.30 bis 21 Uhr, sechs Tage die Woche. Unter Druck fühlte sich Chen trotzdem nie: „Es war ein gutes Training und eine Ehre für mich, auf diese Schule gehen zu dürfen.“

Nach fünf Jahren als Ballerina passte ihr die vorgegebene Richtung aber nicht mehr: Chen hatte auf der Bühne die Zauberer in ihrer Kompanie beobachtet – und Feuer gefangen. 1984 entwickelte sie ihre ersten eigenen Tricks, ein Jahr später wurde sie bereits zur „besten Zauberin Chinas“ gekürt. Warum sie trotzdem Ende der 80er nach Kanada ging, wo sie sich erstmal mühsam erste englische Wörter aus Kinderbüchern aneignete?

Weil sie Welt entdecken, frei sein wollte, natürlich. „In China“, sagt Chen, „habe ich mich immer gefühlt wie an ein Hund an der Leine.“ Heute lebt die Magierin abwechselnd in Las Vegas und in Deutschland. Auch ihr Freund ist Deutscher. „Er hat mich bei einer Show gesehen, mich um meine Nummer und ein Date gebeten – und mich verzaubert“, lacht die Magierin. vt

„Magic! Zauber der Illusion“, Prinzregententheater, 30.12. bis 4.1., Karten: Tel.936093, Infos: www.muenchenmusik.de

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