Neuer Flex-Parkplatz in München: Tagsüber Rad, nachts Auto

In Neuhausen hat die Stadt ein neues Symbol auf die Straße gemalt: den Flex-Parkplatz. Auch an anderen Stellen gibt es mehr Platz, um das Rad zu parken.
von  Christina Hertel
Halb Rad, halb Auto – das ist das Symbol für einen Flex-Parkplatz.
Halb Rad, halb Auto – das ist das Symbol für einen Flex-Parkplatz. © Felix Müller

München - Es gibt ein neues Symbol auf Münchens Straßen: ein halbes Fahrrad und ein halbes Auto auf türkisem Grund – aufgemalt beim legendären Eiscafé Sarcletti an der Nymphenburger Straße. Was es damit auf sich hat?

Flexparken bedeutet begrenzten öffentlichen Raum teilen

"Flexparken" heißt das, was die Stadt da ausprobiert. Das bedeutet, dass tagsüber dort Räder und nachts Autos parken dürfen. Den begrenzten öffentlichen Raum zu teilen, hält SPD-Stadtrat Andreas Schuster für eine "Super-Sache", wie er sagt.

Schließlich kehrten viele Autofahrer ohnehin erst abends wieder nach Hause. In der Zwischenzeit sei es sinnvoll, den Platz auszunutzen. Verbessert könnte das Ganze aus seiner Sicht nur werden, wenn es eine Möglichkeit gäbe, die Räder dort besser zu sichern.

An der Luisenstraße wurde bereits eine solche Abstellfläche geschaffen - damals als Pilotversuch. Doch darüber wie dieser ankam, darüber wisse der Stadtrat laut dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Manuel Pretzl noch gar nicht Bescheid. Er fordert deshalb: "Bevor weitere Standorte auf die Straße gepinselt werden, muss der Stadtrat über die Ergebnisse dieses Versuchs informiert werden."

Stadt München will auch Stellplätze für Lastenräder ausbauen 

Eine Anfrage der AZ zu den Fahrradstellplätzen, beantwortete das Mobilitätsreferat nicht. Zurück gehen die neuen Parkplätze allerdings auf einen Beschluss aus dem Jahr 2019.

Andreas Schuster (SPD).
Andreas Schuster (SPD). © SPD

Damals beschloss der Stadtrat ein großes Konzept für Fahrradstellplätze. Dieses wird nun nach und nach - wegen Corona etwas verspätet - umgesetzt, so erklärt es Andreas Schuster von der SPD.

Zum Beispiel will die Stadt auch die Stellplätze für Lastenräder ausbauen. Wenn neue Abstellanlagen für mehr als 50 Räder gebaut werden, soll es mindestens zwei Plätze für "Sonderfahrzeuge", also für Lastenräder, geben. Dort, wo weder auf privatem Grund noch auf den Gehwegen genug Platz ist, sollen auch Auto-Parkplätze umgewandelt werden - und zwar in Abstimmung mit den Bezirksausschüssen.

Viele Familien nutzen Lastenfahrräder

Schuster schätzt, dass inzwischen in jedem Münchner Bezirk etwa drei Pkw-Parkplätze abgeschafft wurden, damit Münchner dort ihr Lastenrad abstellen können.

Laut Gudrun Lux von den Grünen profitieren davon viele: Denn wo ein Auto stand, haben vier Lastenräder Platz. Sie beobachtet, dass besonders in der Innenstadt, im Lehel und in Haidhausen, wo viele Familien wohnen, viele auf einem Lastenrad unterwegs sind.

Vergangenen November forderte die SPD deshalb gemeinsam mit den Grünen, dass die Stadt ein Konzept für sichere Abstellmöglichkeiten für Lastenräder auf öffentlichem Grund ausarbeiten soll. An festen Bügeln oder in Boxen sollen die Besitzer ihre Räder abschließen können.

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