Flaschen auf Feier-Italiener: Polizei auf der Leopoldstraße
München - Die Niederlage der DFB-Elf bei der EM gegen Italien hat der Münchner Polizei viele Einsätze beschert. Auf der Leopoldstraße fliegen Flaschen und Steine. Im Olympiastadion fackeln wieder Pyros ab. Lesen Sie hier den Polizeibericht:
Bengalos im Oly
Im Olympiastadion fand ein Public Viewing statt, das von 30.000 Personen besucht wurde. Es erfolgten sechs Festnahmen. Es wurden fünf Strafanzeigen gefertigt. Nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit wurde durch einen unbekannten Täter ein bengalisches Feuer gezündet.
Bei den Live-Übertragungen in Biergärten und Gaststätten musste keine Veranstaltung polizeilich betreut werden.
Leopoldstraße gesperrt
Im Bereich der Leopoldstraße waren zu Spielbeginn alle Freischankflächen bis zum letzten Platz gefüllt. Personen, die keinen Platz mehr fanden, verfolgten die Begegnung stehend im Bereich der Freischankflächen bzw. vom Geh- und Radweg aus. Bereits in der Halbzeitpause musste der jeweils rechte Fahrstreifen der Leopoldstraße in beiden Richtungen zwischen der Martiusstraße und der Hohenzollernstraße gesperrt werden. Nach dem Spiel strömten ca. 22.000 Personen auf die Fahrbahn, darunter ca. 2.000 italienische Anhänger. Aus diesem Grund musste die Leopoldstraße komplett gesperrt werden.
Italo-Autokorso mit 200 Fahrzeugen
Während die deutschen Fans abwanderten, feierten die italienischen Anhänger auf der Leopoldstraße den Sieg über die deutsche Nationalmannschaft. Hierbei wurde vereinzelt Pyrotechnik gezündet. Es entwickelte sich ein Autokorso, in der Spitze mit bis zu 200 Fahrzeugen italienischer Fans, der störungsfrei verlief.
Flaschen und Steine auf Feier-Italiener
Aus einer Wohnung im IV. Stock eines Wohnhauses und aus einer Wohnung im dritten Stock eines Wohnhauses wurden Flaschen auf die Feiernden geworfen, ohne jemanden zu treffen. Die Täter konnten ermittelt und zur Anzeige gebracht werden. In einem Fall wurde der Fahrverkehr mit Steinen beworfen.
18 Festnahmen
Insgesamt wurden im Verlauf der Fanfeier 18 Personen festgenommen und 17 Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz, Gefangenenbefreiung und Vergehen wegen gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr gefertigt.
Zehn Personen wurden in Gewahrsam genommen, darunter vier Jugendliche. Sieben Personen wurden verletzt, darunter drei Polizeibeamte. Zwei Beamte wurden bei Widerstandshandlungen verletzt, ein Beamter davon war nicht mehr dienstfähig, ein weiterer Beamter wurde durch Pyrotechnik leicht verletzt.