Fischer (SPD) fordert Uhl (CSU) heraus

Im Münchner Westen tritt zum fünften Mal der Ex-KVR-Chef an. Roland Fischer (SPD) versucht es zum zweiten Mal.
von  Willi Bock
Hans-Peter Uhl (CSU) spricht  im Bundestag zur NSA Affäre.
Hans-Peter Uhl (CSU) spricht im Bundestag zur NSA Affäre.

Im Münchner Westen tritt zum fünften Mal der Ex-KVR-Chef an. Roland Fischer (SPD) versucht es zum zweiten Mal.
München -
Man muss kein großer Prophet sein, um den Ausgang im (schwarzen) Münchner Westen vorherzusagen; Das Schwergewicht Hans-Peter Uhl (CSU) gegen den SPD-Arbeiter Roland Fischer. Seit 1976 gewinnen dort CSU-Kandidaten.

Zum Wahlkreis München-West gehören: Pasing, Obermenzing, Untermenzing, Allach, Aubing, Lochhausen, Langwied, Neuhausen, Nymphenburg, Laim, Schwanthalerhöhe, Ludwigsvorstadt, Isarvorstadt.

Hans-Peter Uhl (69, CSU) hat keine Angst vor großen Tieren. Im Gegenteil, dann dreht der legendäre frühere Kreisverwaltungsreferent richtig auf. So wie beim Visa-Untersuchungsausschuss im Bundestag, wo er im Jahre 2005 den damaligen Außenminister Joschka Fischer (Grüne) vor laufenden Kameras peinlich befragte. Es war das erste Mal in der Geschichte des Bundestages, dass die Sitzung eines Untersuchungsausschusses live im Fernsehen übertragen wurde.

„Das war das Ende von Rot-Grün“, erzählt er stolz, und man spürt förmlich, wie der Hardliner eine neue Kerbe in seinen Polit-Colt schnitzt. Spektakuläre Aktionen waren von jeher sein Markenzeichen: Wie die Ausweisung des jugendlichen Mehrfachtäters Mehmet im Jahre 1998, die bundesweit Furore machte. Auf eines ist er besonders stolz: „Ich habe Ude die erste große Niederlage beschert!“ Das war 1987, als Ude zum KVR-Chef gewählt werden sollte – und Uhl es wurde.

Jetzt nervt ihn im Wahlkampf nur die FDP: „Man muss schauen, dass sich bei uns die FDP mit ihrem unsittlichen Antrag um die Zweitstimme nicht durchsetzt.“ Uhl war von 1987 bis 1998 KVR-Chef und ist seitdem im Bundestag. Dort ist er der einflussreiche innenpolitische Sprecher der CDU/CSU.

Roland Fischer (52, SPD) hat dagegen einen schweren Stand. Zum zweiten Mal tritt der Sozialdemokrat gegen Uhl an. Er kommt aus kleinen Verhältnissen, echte sozialdemokratische Basis: Der Vater war Nähmaschinenschlosser, die Mutter Weberin. „Sie konnten ihre vier Kinder nur mit vielen persönlichen Entbehrungen großziehen“, berichtet Fischer.

Heute arbeitet er als Referent beim SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Barthel in dessen Wahlkreisbüro in Miesbach. Vor zwei Jahren versuchte er eine Palastrevolution und kandidierte gegen Uli Pfaffmann als Münchner SPD-Chef. Viele begriffen sofort: Das war ein Paukenschlag, weil sich in der Münchner Sozialdemokratie etwas ändern müsse.

Er sieht seine Hauptaufgabe darin, „das Leben für die Mehrheit der Menschen besser und einfacher, sicherer und berechenbarer zu machen. Ich will daher im besten Sinne des Wortes Reformpolitiker sein.“ 

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