Findel-Yacht für 2600 Euro versteigert

Mitten in der Fröttmaninger Heide lag die acht Meter lange Segelyacht. Ein jahr versuchte die Polizei vergeblich den Besitzer zu finden. Jetzt wurde das Schiff versteigert. Ein Segler aus Regensburg erhielt am Dienstag bei der Auktion in der Polizeiverwahrstelle in Trudering den Zuschlag – er will das Bootselbst restaurieren
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Reinhold Fischer umringt von Reportern. Im Hintergrund ist das Segelboot zu sehen, das er für 2600 Euro ersteigert hat. Foto: Feindt
az Reinhold Fischer umringt von Reportern. Im Hintergrund ist das Segelboot zu sehen, das er für 2600 Euro ersteigert hat. Foto: Feindt

MÜNCHEN - Mitten in der Fröttmaninger Heide lag die acht Meter lange Segelyacht. Ein jahr versuchte die Polizei vergeblich den Besitzer zu finden. Jetzt wurde das Schiff versteigert. Ein Segler aus Regensburg erhielt am Dienstag bei der Auktion in der Polizeiverwahrstelle in Trudering den Zuschlag – er will das Bootselbst restaurieren

Knöchelhoch steht das Wasser im Rumpf der Bavaria 606. Die Innenausstattung des Segelboots, das vor einem Jahr in der Fröttmaninger Heide gefunden wurde, ist mit Schimmel übersäht. Nachdem der Besitzer sich nicht meldete, wurde sie gestern auf der Polizeiverwahrstelle in Trudering versteigert.

„Da musst du mindestens 6000 Euro reinstecken“, sagt ein Segler und verzieht das Gesicht. Minuten später beginnt die Versteigerung. 150 Euro lautet das Mindestgebot. Im Sekundentakt schießt der Preis nach oben, ohne das sich der Auktionator anstrengen muss. Bei 2000 Euro steigen die meisten Bieter aus. Nur zwei halten tapfer immer wieder die Hand hoch. Bei 2600 Euro ist nur noch einer übrig: Reinhold Fischer aus Regensburg strahlt. Für 2600 Euro erhält er den Zuschlag. Sein Freund schlägt ihm aufmunternd auf die Schulter. „Da hast du dir ne Menge Arbeit gekauft“, sagt er grinsend. Etwas abseits steht die Frau von Reinhold Fischer. Ihr Gesichtsausdruck ist eisig – und das liegt beileibe nicht nur am Schneegestöber. „Helfen werd’ ich ihm bei der Restaurierung nicht“, sagt sie kühl.

Und auch Reinhold Fischer scheint nicht unbedingt glücklich. Unwirsch wimmelt er ein paar Reporter» , die wissen wollen, was er jetzt mit dem Boot anfängt. „Segeln“, antwortet er einsilbig und geht zielstrebig zur Kasse, wo er die 2600 Euro hinblättert. Der Blick seiner Frau sagt dabei mehr als tausend Worte.

Ralph Hub

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