Finanzielle Schieflage: München Klinik hat einen neuen Chef

München - Die städtische München Klinik hat einen neuen Chef: Wie der Aufsichtsrat des Klinikums am Freitag beschloss, folgt Götz Brodermann auf Axel Fischer, der die Leitung auf eigenen Wunsch abgibt.
Wann genau Brodermann seine neue Stelle antritt, steht noch nicht fest. Derzeit ist der Arzt und Krankenhausmanager am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus tätig.
Neuer Chef der München Klinik war früher ärztlicher Leiter in Schwabing
Krise am städtischen Klinikum, das kennt Götz Brodermann, Jahrgang 1965. Er war schon einmal in leitender Funktion in der München Klinik tätig, ab November 2013, als ärztlicher Leiter im Schwabinger Krankenhaus. Diese Funktion hatte er zwei Jahre.

Es waren turbulente Zeiten, kurz zuvor, im Oktober 2013 hatte das Klinikum negative Schlagzeilen gemacht. Trotz städtischer Millionenzuschüsse war die Klinik in den Miesen. Allein das Schwabinger Krankenhaus fuhr jedes Jahr 20 Millionen Euro Verlust ein.
Corona brachte massive finanzielle Schwierigkeiten für München Klinik
2014 übernahm Axel Fischer, der zuvor für die Boston Consulting Group ein Sanierungskonzept für die Klinik entwickelt hatte. Dieses beinhaltete zunächst Bettenstreichungen, Personalabbau, aber auch Investitionen in Neubauten, zum Beispiel in Harlaching.
Zunächst sah es so aus, als würde das Klinikum, das seit 2020 München Klinik heißt, auf einem guten Weg sein. Doch dann kam Corona und riss ein großes Loch in die Finanzdecke.
Klinik ist Sanierungsfall: Es müssen schnell Lösungen her
Seit November 2022 ist bekannt: Das Klinikum ist wieder ein Sanierungsfall. An Götz Brodermann liegt es nun, mit einem neuen Medizinkonzept Lösungen dafür zu finden.
Eigentlich hätte dieses schon im Januar verabschiedet werden sollen, doch der Stadtrat wollte auf den neuen Chef warten.