Finanzgarten: Ein vergessenes Juwel aufpolieren

Studierende der Technischen Universität haben Ideen entwickelt, wie der Finanzgarten attraktiv umgestaltet werden könnte.  
von  Robert Braunmüller
Helena Porto, Julian Ulrich und Yiquin Le mit dem Konzept: "Poesie erobert den Finanzgarten".
Helena Porto, Julian Ulrich und Yiquin Le mit dem Konzept: "Poesie erobert den Finanzgarten". © Visualisierung: Helena Porto, Julian Ulrich, Yiquin Le

Studierende der Technischen Universität haben Ideen entwickelt, wie der Finanzgarten attraktiv umgestaltet werden könnte.

München - Er ist der unbekannteste Park unserer Stadt: der Finanzgarten zwischen dem Landwirtschaftsministerium und dem Prinz-Carl-Palais. Da gibt es Reste der Stadtbefestigung, ein verwildertes Wäldchen und eine nasse Wiese. Und eine von den Chinesen spendierte Konfuzius-Statue von mäßiger Schönheit. Zuletzt war der Finanzgarten als Standort des neuen Konzertsaals im Gespräch, der nun im Werksviertel gebaut werden soll.

Angehende Landschaftsarchitekten der Technischen Universität München haben sich nun in Masterarbeiten mit dem Park auseinandergesetzt. Sie haben versucht, so ihre Professorin Regine Keller, nicht den Garten umzukrempeln, sondern behutsam mit dem Bestand umzugehen. Sarah Hermann, Laura Loewel und Jin Peng wollen vor allem den Randbereich umgestalten.

Zwischen Betonmauern und Bepflanzung

Sie schlagen in ihrem Projekt "Linked In" eine Verkehrsberuhigung der als Parkplatz schlecht genutzten Galeriestraße und einen öffentlichen Biergarten am Landwirtschaftsministerium vor. Giulia Balocchi und Gabrijela Tokic geht es mehr um die gärtnerische Schärfung der Kontraste zwischen Hell und Dunkel.


Giulia Balocchi und Gabrijela Tokic spielen mit den Kontrasten. 

Serena Lousich, Stefan Schießl und Sebastian Völkel wollen dagegen die weitgehend verborgenen Reste der alten Stadtbefestigung sichtbar machen.


Serena Lousich, Stefan Schießl und Sebastian Völkel wollen die Stadtbefestigung wieder sichtbar machen.

Das Projekt "Prinzengarten" von Fanny Brandauer und Franziska Cußmann denkt an eine Betonmauer mit Sichtfenstern an der Von-der-Thann-Straße. Es betont dahinter das "City Wildlive" mit jahreszeitlicher Bepflanzung.


Fanny Brandauer und Franziska Cußmann mit ihrem Projekt "Prinzengarten".

Yiqun Le, Helena Porto und Julian Ulrich wollen die heute versteckten Denkmäler für Heinrich Heine und Fjodor Tjutschew aufwerten.


Helena Porto, Julian Ulrich und Yiquin Le mit dem Konzept: "Poesie erobert den Finanzgarten".

Denkanstöße zur Aufwertung

Im Zentrum ihres Plans steht ein "Dichtergarten" mit Monopteros, einem öffentlichen Bücherregal einem Freiluftodeon für Lesungen und Konzerte. Alle Projekte sind reine Theorie – sie sind vor allem als Denkanstöße gedacht. Denn dieser Park im Herzen Münchens verdient eine Aufwertung.

Schon deshalb, um weitere Gelüste nach einer Bebauung dieser öffentlichen Grünanlage abzuwehren, die den Englischen Garten mit der Innenstadt verbindet.

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