Finanz-Betrug in Millionenhöhe: Angeklagter räumt Vorwürfe ein

Bamberg/München - In München hat der Prozess gegen einen Komplizen des mutmaßlichen Cyberkriminellen "Wolf of Sofia" begonnen.
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg wirft dem Angeklagten gewerbs- und bandenmäßigen Betrug vor. Er soll Teil der obersten Führungsebene einer internationalen Gruppe gewesen sein. Der Angeklagte räumte ein, für den Schaden in Höhe von 8,7 Millionen Euro mitverantwortlich zu sein - teils sollen Anleger - auch aus Deutschland - mehrere Hunderttausend Euro verloren haben.
Angeklagter soll Komplize des "Wolf of Sofia" sein
Die Verteidigerin des 45-Jährigen verlas zum Prozessauftakt am Dienstag eine entsprechende Erklärung vor dem Landgericht München I. Der Angeklagte soll eine Komplize des verurteilten Cyberkriminellen "Wolf of Sofia" sein.
Der Angeklagte war laut Staatsanwaltschaft Teil der sogenannten internationalen Cybertrading-Industrie, die auf gefälschten Online-Plattformen Finanzanlagen anbietet.
Anklage: Anleger ohne Chance, ihr Geld zurückzubekommen
Konkret eröffnet ein angelockter Anleger auf der Webseite des Anbieters ein Handelskonto. Er wird dann nach und nach von angeblichen Experten überzeugt, immer mehr Geld zu investieren, auch mit fingierten Kursgewinnen. Laut Anklage haben die Anleger keine Chance, ihr Geld zurückzuerhalten.
An der Spitze der Gruppe stand ein mittlerweile in Österreich wegen Cyberkriminalität verurteilter Mann. Er wurde von Medien "Wolf of Sofia" getauft, weil die Bande in Sofia in Bulgarien Call-Center betrieben haben soll.
Ihre kriminelle Masche war jüngst auch im Zusammenhang mit den Enthüllungen rund um die sogenannten Pandora Papers in die Schlagzeilen geraten - also um ein Datenleck mit Angaben über internationale Schattenfinanzplätze.