Feuerwerk in München verbieten? Das sagt OB Dieter Reiter
München - Nein, ein Pyromane ist OB Dieter Reiter (SPD) sicher nicht. Aber mit seinen Kindern hat er früher an Silvester doch ein bisschen Feuerwerk abgebrannt. "In kleinem Maße", wie er erklärt.
Und doch betont der OB im Gespräch mit der AZ seine Sympathie für die Münchner, die sich wegen der Böllerei um Luftqualität und Tierschutz sorgen. "Ich kann sehr gut verstehen, dass die Leute immer mehr Umweltbewusstsein entwickeln."
Nun fordert eine Initiative ein generelles Verbot des Feuerwerks in der Stadt. Dass das bei den AZ-Lesern sehr viele Reaktionen hervorgerufen hat, wundert den Oberbürgermeister nicht. "Ich bekomme auch immer wieder Briefe zu diesem Thema", sagt er.
Die Initiative bekommt viel Zuspruch aus Bürgerversammlungen. Der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt hat mehrheitlich beschlossen, dass wenigstens an den Flächen entlang der Isar Feuerwerk grundsätzlich verboten werden soll.

OB Reiter gegen offizielles Feuerwerk der Stadt
Reiters Verwaltung hat schon einmal untersucht, ob es denn theoretisch denkbar wäre, das Feuerwerk innerhalb des Mittleren Rings zu verbieten – Linkspartei und ÖDP hatten das damals beantragt. Solch ein Verbot sei nicht möglich, betont der OB. Deshalb findet er auch die Idee kontraproduktiv, dass die Stadt ein eigenes offizielles Feuerwerk anbieten könnte – wofür laut Reiter der Olympiapark ein guter Ort gewesen wäre.
"Wenn wir privates Feuerwerk nicht verbieten können, erweisen wir dem Umweltschutz mit einem eigenen Feuerwerk ja einen Bärendienst", sagt Reiter. "Da sorgen wir ja nur für noch mehr Umweltbelastung."
Für ein generelles Verbot in der ganzen Stadt wäre der OB aber ohnehin nicht unbedingt gewesen. "Ich will den Leuten nicht vorschreiben, wie sie Silvester zu feiern haben", sagt er. Die Lösung? Kein Verbot, aber ein städtischer Appell an die Münchner nicht zu viel zu ballern! Das zumindest könnte sich Dieter Reiter vorstellen.