Festnahmen und Falschparker: Die Polizeibilanz vom G7-Gipfel

Der G7-Gipfel ist vorbei, nun präsentiert die Polizei München die Bilanz vom Treffen. Rund 20.000 Polizisten waren an den beiden Gipfeltagen im Einsatz. Währenddessen hatten die Beamten aber auch anderweitig allerhand zu tun.
von  az
An den beiden Gipfeltagen hatte die Polizei viel zu tun.
An den beiden Gipfeltagen hatte die Polizei viel zu tun. © dpa

Der G7-Gipfel ist vorbei, nun präsentiert die Polizei München die Bilanz vom Treffen. Rund 20.000 Polizisten waren an den beiden Gipfeltagen im Einsatz. Währenddessen hatten die Beamten aber auch anderweitig allerhand zu tun.

München - Der G7-Gipfel ist zu Ende. Zu einer befürchteten Deeskalation kam es dabei jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Die Zahlen der Polizei München zeigen, dass die verschiedenen Veranstaltungen größtenteils friedfertig abliefen. Laut dem Präsidenten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Robert Heimberger, schwärmten die Linksgruppierungen sogar "von den Kuschelbullen".

Der Gipfel in der Polizeibilanz:

 

Mittwoch

Am Mittwoch, dem dritten Juni, blockierten Aktivisten von sechs Uhr morgens bis 13 Uhr mittags die Zufahrt zum Schlachthof in der Zenetti- und Thalkirchner Straße. Insgesamt waren über 100 Polizeibeamte im Einsatz. Es kam zu 45 Strafanzeigen wegen Nötigung und 17 Strafanzeigen wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Donnerstag

Am Fronleichnams-Donnerstag, dem vierten Juni, gingen die Gegner von TTIP auf die Straße. Unter dem Motto „G7 Wirtschaftsgipfel: TTIP Stoppen, Armut bekämpfen, Klima retten“ kamen bis zu 34.000 Demonstranten zusammen.

Laut der Polizei kam es dabei zu keinen besonderen Vorfällen. Aufgrund der hohen Temperaturen an dem Tag entschieden sich die Beamten sogar, mit Hilfe der Feuerwehr die Demonstranten über Hydranten mit Leitungswasser zu versorgen. Die Teilnehmer machten von dieser Aktion dankend Gebrauch.

Gleichzeitig fand auch die alljährliche Fronleichnamsprozession am Marienplatz statt. Bis zu 9.000 Gläubige beteiligten sich an dem Zug und bis zu 2.000 Zuschauer beobachteten das Schauspiel.

Um 14.00 Uhr kam es gegenüber vom Stachus auf der Freifläche zwischen der Bayer- und der Prielmayerstraße zu einer Kundgebung mit dem Thema „Auf Achse für Frieden Abrüstung und Gerechtigkeit“ mit anschließendem Fahrradkorso.

Eine weitere Veranstaltung unter dem Motto „Internationaler Gipfel der Alternativen“ fand von 9.00 bis 16.00 Uhr an verschiedenen Orten im Stadtgebiet statt. In die Freiheizhalle am Rainer-Werner- Fassbinder-Platz kamen dabei über 200 Personen zusammen.

Lesen Sie auch: "Der Herrgott liebt uns" - Bayerns Gipfel-Bilanz

Samstag

Am Samstag, dem sechsten Juni, fand kam es am Vormittag zu einer Versammlung der Organisation ONE. Rund 200 Teilnehmer ließen Luftballons steigen und wollten im Zusammenhang mit dem G7-Gipfel auf ihren Kampf gegen Armut und Krankheiten in Afrika hinweisen.

Um 15.10 Uhr begann eine Veranstaltung mit dem Titel „Zusammen gegen Armut“ am Königsplatz, zu der rund 1.000 Personen kamen. Mehrere bekannte Politiker und Künstler, wie die Staatspräsidentin von Liberia Ellen Johnson Sirleaf, der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Claudia Roth, der Comedy-Künstler Michael Mittermeier und der US-amerikanische Sänger Usher wirkten dabei bei der Veranstaltung mit.

Um 17.00 Uhr begann vor dem Generalkonsulat der Republik Mazedonien eine Versammlung, bei der 90 Teilnehmer innenpolitische Auseinandersetzungen in Mazedonien thematisierten.

Alle Veranstaltungen verliefen friedlich und aus polizeilicher Sicht erfreulich und störungsfrei. Circa 1.000 Beamte waren an diesem Tag im Einsatz.

 

Sonntag

Am Sonntag, den siebten Juni 2015 kamen im Laufe des Nachmittags die Teilnehmer des sogenannten G7 Outreach Treffens, darunter die Staats- und Regierungschefs mehrerer afrikanischer Länder und die Leiter verschiedener internationaler Organisationen, in ihre Hotels in München an.

Um 20.00 Uhr gab der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer für die Staatsgäste einen Empfang in der Residenz. Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt besuchten diese Veranstaltung, die bis 23.00 Uhr dauerte. Während der An- und Abfahrten wurde die Maximilianstraße zwischen dem Altstadtring und dem Max- Joseph-Platz kurzfristig gesperrt. Auch die Tramlinie 19 wurde dort umgeleitet.

Lesen Sie auch: Obama: Bier beim Weißwurstfrühstück - Alkohol oder nicht?

Montag

Am Montag, den achten Juni, begann am Richard-Strauss-Brunnen in der Fußgängerzone eine Veranstaltung von ATTAC, an der bis zu 25 Personen teilnahmen.

 

Fazit

Insgesamt waren an den Gipfeltagen am Sonntag und Montag rund 20.000 Polizisten im Einsatz, in der Spitze gut 12.000 zur gleichen Zeit.

Insgesamt schleppte die Polizei 143 Fahrzeuge ab, die im Halteverbot standen. An den Einsatztagen wurden 56 Personen festgenommen. 85 Straftaten wurden angezeigt. Die meisten davon am Mittoch, den dritten Juni bei der Blockade des Schlachthofs. Die anderen Straftaten waren hauptsächlich Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Hausfriedensbrüche. Drei Personen wurden in Gewahrsam genommen, da sie Platzverweise nicht befolgten.

Alle Einsätze wurden vom Social Media Team der Münchner Polizei eng und zeitnah auf Facebook und Twitter begleitet. Wichtige Meldungen und Hinweise zu den Veranstaltungen und zu Verkehrsbehinderungen konnten dadurch schnell veröffentlicht und den Usern mitgeteilt werden. Die Zahl der Follower bei Twitter stieg während des G7 Gipfels von 4.891 auf 5.445.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.