Ferch-Prozess: Urteil im November erwartet

Eigentlich hatte die Richterin gehofft, am Mittwoch das Urteil im Prozess um eine Prügelei mit Schauspieler Heino Ferch zu sprechen. Doch der Prozess zieht sich in die Länge. Das Urteil wird jetzt Anfang November erwartet.
von  dpa/az
Die beiden wegen gefährlicher Körperverletzung Angeklagten Männer im Alter von 31 (r) und 32 Jahren im Münchner Amtsgericht.
Die beiden wegen gefährlicher Körperverletzung Angeklagten Männer im Alter von 31 (r) und 32 Jahren im Münchner Amtsgericht. © dpa

Eigentlich hatte die Richterin gehofft, am Mittwoch das Urteil im Prozess um eine Prügelei mit Schauspieler Heino Ferch zu sprechen. Doch der Prozess zieht sich in die Länge. Das Urteil wird jetzt Anfang November erwartet. Es geht um fliegende Eiswürfel und die Frage, ob Ferch Links- oder Rechtshänder ist.

München - Der Prozess um eine Prügelei mit Heino Ferch (52) ist am Mittwoch ins Stocken geraten. Grund dafür ist die Frage, ob der Schauspieler Links- oder Rechtshänder ist. Er hatte zwar vor Gericht angegeben, Rechtshänder zu sein, die Verteidigung der Angeklagten glaubte ihm das aber nicht. Sie legte zum Gegenbeweis ein Bild vor, das zeigt, wie Ferch als Linkshänder einen Golfschläger hält. Um die Frage zu klären, wurden weitere Verhandlungstermine angesetzt. Dabei soll Ferch eine Schriftprobe abgeben. Ursprünglich hatte die Richterin gehofft, am Mittwoch das Urteil zu sprechen.

Die Frage, ob Links- oder Rechtshänder, ist aus Sicht der Verteidigung wichtig für den Tathergang. Zwei Männer stehen nach der Schlägerei in einem Münchner Club vor einem Jahr wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht München. Ihnen wird vorgeworfen, den Schauspieler geschlagen, getreten und damit verletzt zu haben. Beide äußerten sich vor Gericht nicht selbst zur Sache. Einer der beiden hatte nach Angaben seines Anwalts aber selbst eine Anzeige gegen Ferch erwogen. In einem Entwurf für die Anzeige, die vor Gericht verlesen wurde, gibt er an, der Schauspieler habe die Freunde provoziert, mit Eiswürfeln beworfen und zuerst zugeschlagen.

Allgemein gab es am zweiten Verhandlungstag reichlich Verwirrung: So erzählte einer der Angeklagten am Mittwoch vor Gericht, dass auch er anfangs Anzeige gegen Ferch erstatten wollte. Der Entwurf der Anzeige wurde am Mittwoch verlesen.Weiter sagte der Verteidiger des 32-Jährigen, dass es sich sein Mandant aus Angst vor dem Presserummel dann allerdings anders überlegt hat. Allgemein schilderte der Leipziger Fußballer Steve R. (32) den blutigen Streit mit Ferch ein wenig anders. In seiner Version hatte sein Spezl den VIP-Bereich des "Heart" betreten. Der 52-jährige Ferch habe sich darüber über alle Maßen aufgeregt und später als erster zugeschlagen. Mit einer Platzwunde und einem Hämatom musste Steve R. mehrere Tage krankgeschrieben werden.

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Auch die Fortsetzung der Beweisaufnahme gestaltete sich am Mittwoch generell schwierig - vor allem, weil die Zeugen, die den Vorfall in dem Club beobachtet haben, selbst nicht mehr ganz nüchtern waren. Es war Oktoberfest-Zeit in München.

Als nächster Verhandlungstermin wurde der 14. Oktober angesetzt. Dabei sollen allerdings nur Dokumente verlesen werden. Für den 2. November dann soll Ferch noch einmal geladen werden, um eine Schriftprobe abzugeben. An dem Tag soll auch das Urteil fallen.

Die Überlegung einiger Verfahrensbeteiligter, Ferch noch am Mittwoch vor Gericht zu laden und schreiben zu lassen, um den Prozess schneller zu Ende zu bringen, wurde abgelehnt. Einer der Verteidiger hatte für 17 Uhr einen Tisch in einem Oktoberfest-Zelt reserviert.

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